Der US-Pharmariese Merck wird dem Konkurrenten Johnson & Johnson bei der Produktion seines Corona-Impfstoffes helfen. US-Präsident Joe Biden wollte am Dienstag die Kooperation verkünden, wie ein Regierungsvertreter in Washington sagte. Der Corona-Impfstoff der Pharma-Tochter von Johnson & Johnson, Janssen, hatte am Wochenende in den USA eine Notfallzulassung erhalten. Bis Ende Juni sollen 100 Millionen Impfdosen ausgeliefert werden.
Merck dagegen hatte im Januar zwei Vakzin-Projekte aufgegeben, weil erste Tests eine zu geringe Wirksamkeit gezeigt hatten. Laut der „Washington Post“ will Merck nun zwei Anlagen in den USA für Produktion und Abfüllung des Impfstoffes von Johnson & Johnson nutzen. Damit sollen Produktion und Auslieferung des Vakzins beschleunigt werden.
In den USA sind inzwischen drei Corona-Impfstoffe zugelassen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist der erste, bei dem nur eine Dosis notwendig ist.
Die Kooperation zwischen den Konkurrenten Merck und Johnson & Johnson ist zwar ungewöhnlich, aber keine Premiere: Der französische Pharmariese Sanofi hatte Ende Januar angekündigt, dem US-Konzern Pfizer und dessen deutschem Partner Biontech bei der Produktion ihres Corona-Impfstoffs zu helfen.