Acht Tote durch Schüsse in US-Massagestudios

US-Polizei - Bild: Chalabala via Twenty20
US-Polizei - Bild: Chalabala via Twenty20

Bei Angriffen auf drei Massagestudios im US-Bundesstaat Georgia sind acht Menschen erschossen worden, darunter mehrere Frauen asiatischer Herkunft. Die Schüsse fielen am Dienstag (Ortszeit) im Großraum der Metropole Atlanta. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass alle drei Angriffe durch denselben Täter erfolgten. Ein Verdächtiger wurde in Gewahrsam genommen. Obwohl die Hintergründe der Taten zunächst unklar waren, wird befürchtet, dass es sich um einen gezielten Angriff auf Menschen asiatischer Herkunft handeln könnte.

Beim ersten Angriff am späten Dienstagnachmittag (Ortszeit) nahe der Stadt Atlanta starben vier Menschen, wie die Polizei nach Angaben der Zeitung „Atlanta Journal-Constitution“ mitteilte. Zwei weitere Menschen wurden demnach verletzt. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben des zuständigen County Sheriffs um zwei asiatisch-stämmige und eine weiße Frau sowie einen weißen Mann.

Wenig später fielen Schüsse in zwei nebeneinander liegenden Massagestudios in Atlanta, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurden vier Menschen erschossen. Alle vier seien Frauen asiatischer Herkunft. 

Nach Auswertung der Videobilder sei es „äußerst wahrscheinlich“, dass derselbe Schütze hinter den drei Angriffen stecke, sagte ein Polizeisprecher. Ein 21 Jahre alter Verdächtiger wurde nach einer Verfolgungsjagd rund 240 Kilometer von Atlanta entfernt festgenommen. Er befand sich ab dem Abend in Gewahrsam. Die Bundespolizei FBI schaltete sich in die Ermittlungen ein.

Das südkoreanische Außenministerium bestätigte laut der Nachrichtenagentur Yonhap, dass vier der Opfer koreanischer Abstammung seien.  

Die Kongressabgeordnete der US-Demokraten, Nikema Williams, sagte, „angesichts der zunehmend veröffentlichten Details folgt dieser Angriff tragischerweise dem inakzeptablen Muster der zunehmenden Gewalt gegen asiatisch-stämmige US-Amerikaner, die während der Corona-Pandemie massiv zugenommen hat“. 

Anti-Rassismus-Aktivisten hatten zuletzt vor einer wachsenden Ablehnung von Menschen asiatischer Herkunft in den USA gewarnt. Sie führten dies in der Corona-Krise auch auf die Attacken des früheren US-Präsidenten Donald Trump gegen China zurück, der wiederholt vom „chinesischen Virus“ gesprochen hatte. In den 16 größten Städten der USA verdreifachte sich beinahe laut einer Studie des Center for the Study of Hate and Extremism die Zahl anti-asiatischer Straftaten im vergangenen Jahr von 49 auf 122.

In Georgia leben nach Informationen der Menschenrechtsgruppe Asian American Advocacy Fund fast eine halbe Million Menschen asiatischer Herkunft, gut vier Prozent der Bevölkerung. 

Georgias Senator Raphael Warnock verurteilte die Gewalt in einem Tweet am Dienstagabend. „Die tragische Gewalt in Atlanta, die acht Menschenleben gefordert hat, bricht mein Herz“, schrieb Warnock. Er bete für die Familien der Opfer und für „Frieden für die Gemeinde“. 

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