Ministerpräsidenten uneins über Lockerungen und Urlaub an Ostern

Corona/Lockdown - Bild: Nodar via Twenty20
Corona/Lockdown - Bild: Nodar via Twenty20

Vor dem Bund-Länder-Treffen gibt es laut einem Zeitungsbericht deutliche Meinungsverschiedenheiten unter den Ministerpräsidenten zu Lockerungen und Urlaubs- oder Ausflugsmöglichkeiten an Ostern. „Im Hinblick auf die Osterferien könnte für Landeskinder autarker Urlaub möglich sein – also innerhalb der Grenzen Sachsen-Anhalts, etwa im Harz“, sagte Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) der „Welt am Sonntag“. „Das betrifft Ferienwohnungen wie Camping-Urlaub.“

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will immerhin Ausflüge über Ostern erlauben. Man müsse Möglichkeiten schaffen, „dass die Menschen in den anstehenden Osterferien bei uns wandern und in einem Gartenlokal einkehren können, statt nach Mallorca zu fliegen und am Ballermann zu feiern“, sagte sie der Zeitung. Man könne „Deutschland die nächsten Monate nicht komplett abriegeln“.

In Thüringen mit derzeit alarmierend hohen Inzidenzzahlen bewertet die Landesregierung die Lage hingegen ganz anders. „Wer in dieser Phase der Pandemie glaubt, dass man ungetestet ganze Urlaubsregionen freigeben kann, ist nicht auf der Höhe der Zeit“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). „Wir bitten die Bevölkerung, keine Urlaubsreisen anzutreten.“ Auch die Niedersachsen zeigten sich dem Blatt zufolge im Vorfeld skeptisch. 

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) stimmte die Bevölkerung darauf ein, sich in den kommenden Tagen auf weitere Einschränkungen einzustellen, er sehe keinen Spielraum für Lockerungen. „Die Lage gibt es leider nicht her“, sagte Woidke der „Welt am Sonntag“. „Im Gegenteil: Ab Montag müssen in einigen Brandenburger Landkreisen mit hohen Werten einige Öffnungen wieder zurückgenommen werden.“

Einige Bundesländern wollen Lockerungen nun zumindest im Rahmen von Modellprojekten testen. „Bei der anstehenden MPK machen wir uns für flexiblere Lösungen im Sinne von Modellkommunen und -landkreisen stark“, sagte die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer der Zeitung. In engen Grenzen könne es Lockerungen geben, „wenn der Inzidenzwert dort unter 100 liegt und ein lückenloses Test- und Kontakterfassungssystem vorliegt und die Kontrolle sichergestellt ist“.

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