NÜRNBERG. Das städtische Hochbauamt führt von Juli 2021 bis zum Frühjahr 2023 eine umfassende Sanierung der Bismarckschule durch. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 10,3 Millionen Euro. Das Schulgebäude gehört zu den bedeutendsten Bauten des Jugendstils in Nürnberg. Unter anderem müssen wegen Beschädigungen Dach und Fassade erneuert werden, zudem sind der Einbau eines modernen Lüftungssystems sowie die Neuinstallation eines flächendeckenden IT-Netzwerks vorgesehen. Die Sanierung erfolgt im laufenden Schulbetrieb.
Der aufwendig gestaltete viergeschossige zweiflügelige Bau mit polygonalem Uhrenturm und zweigeschossigem Saalbau wurde von 1902 bis 1904 nach den Plänen von Georg Kuch errichtet. Massive Schäden an der Fassade und am Dach der Bismarckschule wurden bereits Ende 2016 festgestellt. Nur die dringend erforderliche Sicherung und Instandsetzung der Giebel und Ziergiebel wurde als Sofortmaßnahme durchgeführt, um daraus resultierende Sicherheitsgefahr abzuwenden. Weitere Untersuchungen ergaben jetzt zusätzlich noch statische Probleme außenliegender Kellerräume und der Decken im zweiten Untergeschoss.
Das Schulhaus wird in Bauabschnitten eingerüstet, die Dachkonstruktion überarbeitet, die Dächer neu gedeckt und die obersten Geschossdecken gedämmt. Außerdem werden die Fassaden ausgebessert, die Fenster erneuert und mit einem außenliegenden Sonnenschutz versehen. Die Außentüren müssen überarbeitet oder modernisiert werden. Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in den Klassenräumen ist ein gesteuertes Lüftungssystem vorgesehen, wobei die historischen Heizschächte zur Entlüftung herangezogen werden. Die Beleuchtung wird durch LED-Leuchtmittel ersetzt und Akustik Paneele eingebaut, um die Raumakustik zu optimieren. Die Hohl- und Putzfehlstellen der Flurdecken, sowie die Statik- und Feuchtigkeitsprobleme der Decken und Wände im Untergeschoss werden ausgebessert und behoben.
„Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit Denkmalschutz und Schule bei laufendem Betrieb. Die Bauabschnitte, unterteilt nach Gebäudetrakten, sind in Einheiten von jeweils vier Klassenzimmern eingeteilt, die nacheinander saniert werden. Es entstehen abgeschlossene Baustellenbereiche, um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören. Die anstehende Neuinstallation eines flächendeckenden IT-Netzwerks wurde bereits in den Planungsprozess integriert und erfolgt zur gleichen Zeit“, erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.
„Mit dem nun beginnenden Prozess wird eines der schönsten Schulgebäude Nürnbergs zukunftsfähig ertüchtigt und auch dem veränderten Lernen in der Schule Rechnung getragen. Schon jetzt freue ich mich auf den Abschluss der Arbeiten und danke allen Beteiligten aus dem Schul- und Baureferat“, bewertet Schulreferentin Cornelia Trinkl den eingeschlagenen Weg.