Palmer: Steigende Inzidenzen kein Grund für Ende des Tübinger Modells

Boris Palmer - Bild: Gudrun de Maddalena
Boris Palmer - Bild: Gudrun de Maddalena

Ungeachtet steigender Inzidenzzahlen hält der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer an seiner Öffnungsstrategie fest. „Wir wollen herausfinden, ob wir mit unserer Teststrategie die Pandemie besser unter Kontrolle bekommen, als andere Regionen mit Schließungen“, sagte Palmer am Montag bei einer Ringvorlesung der Universität Tübingen.

Die „Stuttgarter Zeitung“ meldet derweil in ihrer Dienstagsausgabe, dass sich die Inzidenzzahlen in der schwäbischen Universitätsstadt von Donnerstag auf Sonntag von 35 auf 66,7 fast verdoppelt haben. Palmer bestätigte die Tendenz, sieht die Öffnungsstrategie dafür aber nicht als Ursache an.

Nach den Öffnungen von Geschäften, Restaurants und Kultureinrichtungen in Tübingen in der vergangenen Woche seien die Zahlen nach oben gegangen, sagte der Grünen-Politiker. Grund dafür sei aber ein Ausbruch in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Tübingen gewesen. „Das hat meiner Ansicht nach nichts mit unserer Öffnungsstrategie zu tun“, sagte Palmer.

Der Oberbürgermeister verwies zudem darauf, dass ein Teil der höheren Inzidenzzahlen durch die mit der Öffnung verbundene intensive Testung zu erklären sei. An den öffentlichen Teststationen, die jeder Passant für die Innenstadt durchlaufen muss, seien viele unentdeckte Infektionen gefunden worden, sagte Palmer. 

Der Grünen-Politiker schloss nicht aus, dass der Modellversuch seiner Stadt auch abgebrochen werden könnte – etwa, wenn Menschen die Öffnungen missbrauchten oder die Zahlen unverhältnismäßig stiegen. Das Tübinger Modell, bei dem Menschen nach einem Test in der Innenstadt ungehindert einkaufen und flanieren können, hat bundesweit Beachtung gefunden.

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