Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat der Bundesregierung nach dem vorübergehenden Stopp der Impfungen mit Astrazeneca schwere Vorwürfe gemacht. „So wird Vertrauen verspielt“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) „zündet einen Flächenbrand“, so der Vorwurf. Der Minister hatte zuvor mitgeteilt, dass die Impfungen mit Astrazeneca auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorsorglich ausgesetzt würden.
Brysch verwies darauf, dass es am Montagvormittag mit Blick auf Astrazeneca noch „Weiter so“ geheißen habe. „Und am Nachmittag wird alles gestoppt“, kritisierte der Patientenschützer.
Spahn hatte gesagt, die Empfehlung des PEI zur vorsorglichen Aussetzung des Impfstoffs habe ihn am frühen Montagnachmittag erreicht. Das Paul-Ehrlich-Institut hatte die Aussetzung empfohlen, nachdem es neue Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gegeben habe. Das PEI hält daher weitere Untersuchungen für notwendig.