Kurz vor der Parlamentswahl in den Niederlanden hat die Polizei Wasserwerfer gegen oppositionelle Demonstranten eingesetzt. Hunderte Regierungsgegner versammelten sich am Sonntag in einem Park in Den Haag, wie AFP-Journalisten berichteten. Als sich einige der Demonstranten nach Ende der Kundgebung weigerten, den Park zu verlassen, versuchten Polizisten mit Schlagstöcken und Hunden, die Versammlung aufzulösen. Auch Beamte auf Pferden waren im Einsatz.
Schließlich setzte die Polizei Wasserwerfer ein. Viele Demonstranten schützten sich mit Regenschirmen gegen die Wassermassen. Die Kundgebung richtete sich gegen die amtierende Regierung von Ministerpräsident Mark Rutte, aber auch gegen die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Beschränkungen im Land.
Die Niederländer sind Anfang der Woche zur Wahl eines neuen Parlaments aufgerufen. Der Wahlkampf war von der Pandemie dominiert worden. Es ist die erste große Abstimmung über die Krisenpolitik einer europäischen Regierung.
Auch wenn die Niederlande wegen der Verhängung einer nächtlichen Ausgangssperre kürzlich die heftigsten Unruhen seit Jahren erlebt hatten, liegt Ruttes liberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) in den Umfragen vorn. Wegen der Pandemie öffnen einige Wahllokale bereits am Montag und Dienstag für ältere Menschen und Angehörige von Risikogruppen. Hauptwahltag ist der Mittwoch.