Putin will sich am Dienstag mit Sputnik V gegen Corona impfen lassen

Vladimir Putin bei einer Pressekonferenz

Russlands Präsident Wladimir Putin will sich am Dienstag mit dem russischen Impfstoff Sputnik V gegen das Coronavirus impfen lassen. Das kündigte Putin am Montag im russischen Fernsehen an. Eine Absage von EU-Binnenmarktkommissar Thierry Bréton an den russischen Impfstoff wies Putin als „seltsam“ zurück. 

Bréton hatte am Sonntag im französischen Fernsehen gesagt, die EU habe „absolut keinen Bedarf“ an Sputnik V. Putin sagt dazu: „Wir zwingen niemanden etwas auf.“ Der russische Präsident stellte zudem die Frage: „Welche Interessen schützen solche Leute? Die Interessen von Pharmaunternehmen oder die Interessen europäischer Bürger?“

Sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, sei „natürlich eine freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen“, fügte Putin hinzu. „Übrigens, ich habe vor, mich morgen impfen zu lassen.“

Putin hat Sputnik V in der Vergangenheit als „besten Impfstoff der Welt“ bezeichnet. Russland hatte Sputnik V bereits im August zugelassen, noch vor Abschluss aller wissenschaftlichen Studien. Dies stieß international auf scharfe Kritik. Die Impfkampagne in Russland mit Sputnik V lief offiziell aber erst im Dezember an.

Nach russischen Angaben ist Sputnik V mittlerweile in 54 Ländern zugelassen. In der EU ist das Vakzin noch nicht zugelassen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Anfang März aber ein sogenanntes rollierendes Verfahren zur Zulassung des Impfstoffs gestartet. Wie der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko am Montag ankündigte, werden am 10. April Experten der EMA in Russland erwartet, um klinische Studien zu Sputnik V zu überprüfen.

Nach einer Studie, die im Februar in der renommierten britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde, schützt das vom russischen Gamaleja-Zentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie entwickelte Vakzin zu mehr als 90 Prozent vor einer symptomatischen Covid-19-Erkrankung. Damit hätte Sputnik V eine ähnlich hohe Wirksamkeit wie die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

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