Rund tausend Menschen protestieren in Lüttich gegen verschärfte Corona-Maßnahmen

Brüssel, Belgien
Brüssel, Belgien

Rund tausend Menschen haben im belgischen Lüttich am Sonntag gegen die Verschärfung der Corona-Beschränkungen demonstriert. Nach Angaben der Polizei richtete sich der Protest vor allem gegen die Maskenpflicht. Die Kundgebung in dem vor allem bei Studenten beliebten Park La Boverie ähnelte teilweise einer Party, als zahlreiche Teilnehmer ohne Maske eine Polonaise tanzten.

Wegen steigender Ansteckungszahlen und der Ausbreitung der britischen Virusvariante waren die Corona-Maßnahmen in Belgien am Samstag wieder verschärft worden. Nicht lebensnotwendige Geschäfte sind vier Wochen lang nur noch für Kunden nach vorheriger Terminvereinbarung geöffnet. Schulen und Universitäten bleiben ab Montag für drei Wochen geschlossen.

Ministerpräsident Alexander De Croo verteidigte die erneuten Beschränkungen: „Wir sind in einer neuen Situation, es ist fast eine neue Pandemie, das Virus ist viel schlimmer geworden, breitet sich viel leichter aus“, sagte er am Sonntagabend im Fernsehsender RTBF. In den Krankenhäusern lägen viel mehr junge Menschen. „Wir müssen diese dritte Welle brechen“, sagte der Regierungschef.

De Croo räumte ein, dass die Impfkampagne derzeit wegen Lieferproblemen nur „begrenzt“ stattfinde. Er kündigte aber für die drei kommenden Monate 7,4 Millionen Impfdosen an. Damit könnten 80 Prozent der Erwachsenen „vor dem Sommer“ ihre erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. 

Bislang haben nach offiziellen Angaben 13,4 Prozent der Belgier über 18 Jahren ihre erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen, 5,5 Prozent haben bereits die zweite Spritze erhalten. 

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