Schweizer Software-Ingenieur wegen Identitätsdiebstahls in den USA angeklagt

Cyber-/Hackerangriff
Cyber-/Hackerangriff

Ein Schweizer Software-Ingenieur ist in den USA wegen Identitätsdiebstahls, Verschwörung und Betrugs angeklagt worden. Wie das US-Justizministerium am Donnerstag mitteilte, handelt es sich um einen 21-Jährigen, der zusammen mit mehreren Verbündeten seit 2019 Anmeldedaten, private Aufzeichnungen und geschützte Informationen von dutzenden Unternehmen und Regierungsbehörden gestohlen haben soll. Die geklauten Daten seien dann im Netz zur öffentlichen Ansicht und zum Download bereitgestellt worden. 

Der Schweizer war bereits für das Hacken des Autoherstellers Nissan sowie für die Beteiligung am jüngsten Datenklau bei der kalifornische Sicherheitskamera-Firma Verkada verantwortlich gemacht worden. Die Angreifer stellten rund 150.000 Live-Videos von Überwachungskameras in Krankenhäusern, Schulen und Gefängnissen öffentlich ins Netz.

Der im Internet als „deletescape“ und „tillie crimew“ bekannte 21-Jährige sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, sein Hack bei Verkada sei inspiriert gewesen von „viel Neugier, dem Kampf für Informationsfreiheit und gegen geistiges Eigentum, einer großen Dosis Antikapitalismus, einem Hauch Anarchismus“.

US-Staatsanwältin Tessa Gorman wies diese Ansichten am Donnerstag scharf zurück: „Sich in ein vermeintlich altruistisches Motiv zu hüllen, verwässert nicht den kriminellen Beigeschmack eines solchen Eindringens, Diebstahls und Betrugs“, sagte sie.

Bei einer Verurteilung drohen dem 21-Jährigen bis zu 20 Jahre Haft. Nach Angaben des US-Justizministeriums durchsuchten die Schweizer Behörden und das FBI in der vergangenen Woche bei einer Razzia die Wohnung des Angeklagten in Luzern.

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