Spahn offen für frühere Corona-Impfungen durch Hausärzte

Jens Spahn - Bild: Simone M. Neumann
Jens Spahn - Bild: Simone M. Neumann

Nach der Wiederaufnahme der Astrazeneca-Impfungen hofft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf ein schnelleres Impftempo in Deutschland. „Ich hätte nichts dagegen, wenn wir früher in den Hausarztpraxen beginnen könnten“, sagte Spahn am Freitag in Berlin. Bislang ist von den Ländern geplant, dass die Hausärzte spätestens ab 19. April großflächig in die Corona-Impfungen einbezogen werden sollen. 

Über eine Beschleunigung der Impf-Kampagne beraten am Nachmittag auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder. Der Einstieg der Hausärzte ist dabei ein Thema. Die Hausärzte sollen dann eventuell auch die Möglichkeit bekommen, von den strengen Vorgaben der Impf-Priorisierung abzuweichen, wenn sie dies aus ärztlicher Sicht für ratsam halten.

Spahn betonte, Impfen sei ein „zentraler Schritt raus aus der Pandemie“. Dies brauche aber Zeit. Es gebe in Europa noch nicht genug Impfstoff, um die dritte Welle allein durch Impfen zu stoppen. Es werde „noch einige Wochen dauern, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind“. Deshalb seien gerade flächendeckende Testungen ein sehr wichtiges Werkzeug, um die Pandemie einzudämmen, aber „nicht die Lösung der Probleme“.

Die derzeit steigenden Fallzahlen könnten laut Spahn dazu führen, „dass wir in den kommenden Wochen keine weiteren Öffnungsschritte vornehmen können – im Gegenteil, vielleicht sogar Schritte rückwärts gehen müssen“. Um das Verständnis dafür in der Bevölkerung zu erhalten, sollte es einheitliche Regeln geben, sagte Spahn.

Die Impfkampagne war in Deutschland durch die Aussetzung der Impfung mit Astrazeneca für einige Tage wegen möglicher sehr seltener Blutgerinnsel im Gehirn ausgesetzt worden. Am Donnerstag erklärte die Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) nach einer Überprüfung den Impfstoff für „sicher und wirksam“. Der Nutzen überwiege die Risiken.

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