Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die neue Alterseinschränkung beim Corona-Impfstoff von Astrazeneca verteidigt. Angesichts der Fälle von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang zur Impfung sei dies „richtig“, sagte er am Dienstag in Berlin. Zugleich sei es „ohne Frage ein Rückschlag“, wenn sich herausstelle, dass ein Impfstoff für eine bestimmte Altersgruppe ein erhöhtes Risiko berge.
Auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) hin hatten die Gesundheitsminister der Länder zuvor beschlossen, dass das Astrazeneca-Produkt bis auf Ausnahmen nur noch bei Menschen über 60 verwendet werden soll. Hintergrund sind Fälle von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung, besonders bei Frauen unter 60.
Ihm sei bewusst, was die Entscheidung bedeute „für das tägliche Geschehen in den Impfzentren“, sagte Spahn. Es entstünden neue Unsicherheiten. Diese wollten Bund und Länder „bestmöglich und transparent adressieren“.
Die neue Impfempfehlung bedeute zugleich, dass die Menschen über 60 schneller geimpft werden könnten. „Die Älteren schneller zu schützen, ist wichtig“, betonte Spahn. Er bat alle über 60-Jährigen, „das Impfangebot wahrzunehmen“.
Wichtig sei ihm auch, dass der Astrazeneca-Impfstoff „sehr wirksam“ sei, fügte Spahn hinzu. Letztlich gehe es bei den Impfungen immer um eine Abwägung des Risikos von Nebenwirkungen und des Risikos, an Corona zu erkranken mit einem womöglich schweren Verlauf oder Langzeitschäden. „Impfen ist fast immer die bessere Entscheidung“, urteilte Spahn.