„Spiegel“: Ex-CDU-Abgeordneter Hauptmann bekam viel Geld für Maskengeschäft

Mark Hauptmann - Bild: Ralf Kothe, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Mark Hauptmann - Bild: Ralf Kothe, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann hat einem Bericht des „Spiegel“ zufolge für die Vermittlung von Maskengeschäften rund ein Million Euro an Provision erhalten. Dies gehe aus einem Durchsuchungsbeschluss für Hauptmanns Büros und Wohnräume hervor, berichtete das Magazin am Freitag. Demnach zahlte ein Frankfurter Unternehmen dem Politiker zunächst 40.000 Euro. Später habe Hauptmanns Beratungsfirma dem Unternehmen eine Rechnung über 957.000 Euro gestellt. Die Summe soll im Februar 2021 an Hauptmanns Beratungsfirma überwiesen worden sein.

Die Ermittler entdeckten laut „Spiegel“ auch eine schriftliche Begründung dafür: Es ging demnach um eine „Provisionsabrechnung für Vermittlungsgeschäfte im Jahr 2020, Zeitraum: August bis November, Referenzumsatz: 7.500.000 Euro“. An welche Abnehmer das medizinische Zubehör ging, wissen die Ermittler laut dem Magazin offenbar noch nicht. 

Die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Hauptmann wegen des Verdachts der Bestechlichkeit von Mandatsträgern im Zusammenhang mit Maskengeschäften. Am Donnerstag waren Wohnräume des Beschuldigten, sein Bundestagsbüro und mehrere CDU-Kreisgeschäftsstellen in Südthüringen durchsucht worden.

Die Generalstaatsanwaltschaft sieht nach Angaben vom Donnerstag „greifbare tatsächliche Anhaltspunkte“, dass Hauptmann im Zusammenhang mit der Vermittlung von Maskengeschäften von einer Firma Provisionszahlungen eingefordert hat. Über die von ihm gegründete Beratungsgesellschaft soll er für seine Vermittlungstätigkeit einen hohen sechsstelligen Eurobetrag in Rechnung gestellt haben, der auch geflossen sein soll.

Hauptmann hatte vor rund zwei Wochen sein CDU-Bundestagsmandat nach Vorwürfen niedergelegt, er habe Geld von ausländischen Regierungen angenommen, darunter aus Aserbaidschan. Der Politiker bestreitet die Vorwürfe.

Laut „Spiegel“ hatte er auch eine Ehrenerklärung der Unionsfraktion unterschrieben, wonach kein finanzieller Vorteil aus pandemiebezogenen Geschäften gezogen wurde. Zu den neuen Erkenntnissen in der Maskenaffäre wollte sich Hauptmanns Verteidiger laut „Spiegel“ nicht äußern.

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