Städte und Gemeinden fordern von Bund Klärung zentraler Fragen bei Schnelltests

Corona-Schnelltest - Bild: Okrasiuk via Twenty20
Corona-Schnelltest - Bild: Okrasiuk via Twenty20

Die Verbände von Städten und Gemeinden haben auf eine rasche Klärung zentraler Fragen bei Corona-Schnelltests gepocht. „Damit es Montag losgehen kann, müssen Bund und Länder ausreichend Testkits beschaffen“, sagte der Präsident des Deutschen Städtetages und Leipziger Oberbürgermeister, Burkhard Jung (SPD) der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitagausgabe). Die Enttäuschung beim Start der Impfkampagne dürfe sich nicht wiederholen.

„Testen und Öffnen sind ein gutes Gespann“, sagte Jung dem Blatt. Aber Testen allein sei noch keine Strategie. Den Menschen müsse klar sein, „wofür sie einen bescheinigten negativen Schnelltest brauchen und wie alt er sein darf“. Er wolle verhindern, dass Teststationen überrannt würden.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg forderte gegenüber der Zeitung „Klarheit, wer welche Aufgaben, etwa bei Beschaffung der Tests, übernimmt“. Zudem sollten Bund und Länder den Kommunen schnell „eine vernünftige digitale Lösung zur Erfassung der Testergebnisse und zur Vergabe von Testterminen“ zur Verfügung stellen. 

Zu achten sei auch darauf, bei möglichen regionalen Öffnungen Corona-Infektionen über Landkreisgrenzen hinweg zu vermeiden, sagte Landsberg. „Wenn etwa ein Landkreis eine niedrige Inzidenz hat, ein benachbarter Kreis aber deutlich über der Grenze von einhundert liegt, wird man darauf achten müssen, dass kein Einkaufstourismus entsteht“, sagte er.

Der Bundesverband der deutschen Hausärzte warnte vor einem Ansturm auf Hausarztpraxen wegen der angekündigten Schnelltests. Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt kritisierte etwa die langsame Beschaffung von Corona-Schnelltests. „Anders als etwa in Österreich wurden in Deutschland viel zu spät und dann auch noch viel zu wenige Schnelltests bestellt“, sagte Weigeldt der „Rheinischen Post“. 

Niemand wisse derzeit, wann diese Tests in welchem Umfang und an welche Stellen geliefert werden sollen. Weigeldt warnte zudem vor einer Überforderung der Hausärzte. „Ein Ansturm auf die Hausarztpraxen, der dann in Enttäuschung endet, weil keine Tests vorhanden sind, ist unter allen Umständen zu vermeiden“, sagte der Verbandschef. Den Stufenplan von Bund und Ländern zur Lockerung der Corona-Beschränkungen kritisierte Weigeldt als „teilweise unverständlich und wenig durchdacht“. 

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