Die Sterbefallzahlen in Deutschland haben in der dritten Märzwoche um neun Prozent unter dem Schnitt der Vorjahre gelegen. In der elften Kalenderwoche vom 15. bis zum 21. März starben 18.807 Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 1879 Fälle weniger als im Schnitt der Jahre 2017 bis 2020.
Zudem sank die Zahl der Covid-19-Todesfälle. In der ersten Märzwoche wurden dem Robert-Koch-Institut 1220 Fälle gemeldet, ein Rückgang um 326 Tote im Vergleich zur Vorwoche. Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der gemeldeten Covid-19-Todesfälle ist derzeit nur bis zur ersten Märzwoche möglich. Die gesamten Sterbefallzahlen gingen zwischen dem 1. und dem 7. März weiter zurück und lagen 15 Prozent unter dem Schnitt der Vorjahre.
Die unterdurchschnittlichen Sterbefallzahlen erklärten die Statistiker mit einer äußerst milden Grippewelle. Demnach blieb die Aktivität anderer Atemwegserkrankungen, die zu Jahresbeginn üblicherweise mit einem Anstieg der Sterbefallzahlen zusammenhängt, auf einem vorher nie erreichten niedrigen Niveau. Insbesondere 2017 und 2018 waren die Zahlen durch starke Grippewellen in den ersten Monaten des Jahres deutlich erhöht.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Durchschnitt der gesamten Sterbefallzahlen für die Vorjahre wider. Das ist laut Statistikamt die Erklärung dafür, warum die Sterbefallzahlen trotz der neu aufgetretenen Covid-19-Todesfälle im Februar unter den Durchschnitt der Vorjahre fielen.
Auf Länderebene liegen die Sterbefallzahlen derzeit für den Februar vor. In allen Bundesländern lagen die Zahlen zwischen dem 22. und dem 28. Februar im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre oder darunter. Bezogen auf den gesamten Februar blieb die Zahl der Toten in den ostdeutschen Flächenländern jedoch über dem Durchschnitt.
Spitzenreiter war Thüringen, das neun Prozent mehr Tote meldete. In allen westdeutschen Bundesländern mit Ausnahme des Saarlands (plus drei Prozent) und in Berlin lagen die Sterbefallzahlen im Februar hingegen unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre.