Stiko-Vorsitzender hält Sputnik V für „guten Impfstoff“

Symbolbild: Impfung
Symbolbild: Impfung

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat sich zuversichtlich über eine Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V in der Europäischen Union geäußert. „Das ist ein guter Impfstoff, der vermutlich auch irgendwann in der EU zugelassen wird“, sagte Mertens der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Mittwoch. „Die russischen Forscher sind sehr erfahren mit Impfungen. Sputnik V ist clever gebaut.“

Wie bei Astrazeneca handele es sich bei Sputnik V um einen Vektorimpfstoff, der auf einem genetisch veränderten Schimpansen-Adenovirus basiere. „Aber anders als bei Astrazeneca verwendet er zwei unterschiedliche Vektorviren für die erste und zweite Dosis“, sagte Mertens. „Das ist sehr klug, denn dadurch kann er potenziell auftretende Wirksamkeitsverluste durch Immunantworten gegen die Vektoren verhindern.“

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte vergangene Woche ein sogenanntes rollierendes Verfahren zur Zulassung von Sputnik V gestartet. Dabei werden erste Ergebnisse wissenschaftlicher und klinischer Tests nach und nach analysiert, bevor alle für eine Zulassung nötigen Daten vorliegen. Bei allen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen war die EMA ebenso vorgegangen. Die Verfahren dauerten einige Wochen. Dann erst stellten die Hersteller formell den Antrag auf Zulassung.

Russland hatte seinen Corona-Impfstoff im Sommer vergangenen Jahres zugelassen – noch bevor die klinischen Studien abgeschlossen waren. Dies hatte mit Blick auf die Wirksamkeit des Vakzins zunächst international Skepsis ausgelöst. Die Impfkampagne mit Sputnik V in Russland wurde offiziell jedoch erst Anfang Dezember gestartet.

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