Trotz Verbots einer „Querdenken“-Demonstration in Dresden sind am Samstag mehrere hundert Menschen durch die sächsische Landeshauptstadt gezogen. Dabei kam es nach Polizeiangaben auch zu Gewalt gegen Sicherheitskräfte, vier Polizisten seien verletzt worden. Im Laufe des Tages seien mehr als 30 Straftaten und etwa 390 Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden, teilte die Polizei am frühen Abend mit. Es seien rund 50 Platzverweise erteilt worden.
Den Polizeiangaben zufolge liefen zwei Gruppen mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern durch Dresden. Polizeibeamte hätten Teilnehmer wegen Verstoßes gegen die geltenden Corona-Auflagen gestoppt, dabei sei es auch zu tätlichen Angriffen und Widerstand gegen Beamte gekommen. Laut dem Sender MDR wurden Polizeisperren durchbrochen und Polizeibeamte zu Boden gerissen. Zudem gab es laut Polizei vier Autokorsos mit insgesamt rund hundert Fahrzeugen, die aus der Umgebung nach Dresden fuhren.
Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks verurteilte die Gewalt. „Sogenannte Querdenker zeigen ihr wahres Gesicht: Gewaltbereite Extremisten am Werk“, twitterte er. Sachsens SPD-Chef und stellvertretender Regierungschef Martin Dulig äußerte sich schockiert. „Jeder, der auf dieser verbotenen Demo mitläuft, macht sich gemein mit den verübten Straftaten. Corona wird so nicht aufgehalten, im Gegenteil! Hier wird mit unser aller Gesundheit gespielt.“
Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hatte in der Nacht zum Samstag das Verbot der Querdenker-Demonstration in Dresden bestätigt. Die Stadt hatte am Dienstag ein Versammlungsverbot ausgesprochen, das Verwaltungsgericht Dresden bestätigte dies am Freitag.