In der nordäthiopischen Region Tigray sind zwei Flüchtlingslager für eritreische Migranten nach UN-Angaben „vollständig zerstört“ worden. Es handele sich um die beiden Flüchtlingslager Shimelbar und Hitsats, sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Boris Cheshirkov, am Freitag vor Journalisten in Genf. Alle humanitären Hilfseinrichtungen vor Ort seien „geplündert“ worden.
Äthiopische Truppen hatten Anfang November eine Offensive gegen die in Tigray regierende Volksbefreiungsfront TPLF begonnen. Sie warfen der TPLF Angriffe auf Armee-Lager vor. Gut drei Wochen später verkündete Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed die Einnahme der Regionalhauptstadt Mekele und das Ende des Militäreinsatzes.
Diese Woche hatte Abiy erstmals die Präsenz eritreischer Streitkräfte in Tigray eingeräumt. Die äthiopische Menschenrechtskommission (EHRC) warf den eritreischen Soldaten vor, für ein Massaker an der Zivilbevölkerung in der Stadt Aksum verantwortlich zu sein. Am Freitag kündigte Abiy den Abzug der eritreischen Streitkräfte aus Äthiopien an.