US-Büroraumanbieter WeWork geht an die Börse

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Der US-Büroraumanbieter WeWork will rund zwei Jahre nach seinem ursprünglich geplanten Debüt an die Börse – und springt dabei auf den Trend zur Nutzung sogenannter Spacs auf. Wie WeWork am Freitag mitteilte, verständigte sich das Unternehmen auf einen Zusammenschluss mit der Firma BowX Acquisition, die eine sogenannte Special Purpose Acquisition Company (Spac) ist. WeWork wird demnach mit neun Milliarden Dollar (rund 7,6 Milliarden Euro) bewertet.

Spacs sammeln – zunächst noch als quasi leere Hülle – an den Börsen Geld von Investoren ein, die zunächst noch nicht wissen, in welches Unternehmen sie letztlich investieren. Zuletzt hatte unter anderem der Onlinebroker eToro seinen Börsengang in New York über eine solche Mantelgesellschaft angekündigt.

WeWork, gegründet im Jahr 2010, vermietet Büroraum und Coworking-Plätze und hatte den Gang aufs Börsenparkett ursprünglich schon für 2019 angepeilt. Lange hatte das Startup dabei als potenziell besonders vielversprechendes „Einhorn“ gegolten und war zwischenzeitlich mit 47 Milliarden Dollar bewertet worden. 

Angesichts von Skepsis bei Investoren, Zweifel am Wirtschaftsmodell und Kritik an der Führung des jungen Unternehmens hatte WeWork den Börsengang dann 2019 allerdings zunächst verschoben und wenig später auf unbestimmte Zeit vertagt. Hohe Verluste hatte das auch dem japanischen Softbank-Konzern beschert, der in WeWork Milliardensummen investiert hat. 

Softbank zeigte sich nun zuversichtlich, dass WeWork in der Zeit nach der Corona-Pandemie auf die Erfolgsspur schwenkt. Softbank habe stets das Potenzial des Kerngeschäfts des Unternehmens gesehen, die gewerbliche Immobilienbranche durcheinanderzuwirbeln und den „Arbeitsplatz neu zu denken“, erklärte Softbank-Geschäftsführer Marcelo Claure. Die Corona-Pandemie habe die Art zu arbeiten „fundamental verändert“ und WeWork sei mit Blick auf digitale Technik und flexible Arbeitsräume „unglaublich gut aufgestellt“. 

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