Die USA bereiten wegen angeblich hoher Subventionen und Dumpingpreise Sonderzölle auf Aluminiumbleche aus 18 Ländern vor, darunter Deutschland. Die Internationale Handelskommission des Landes müsse dieser Entscheidung bis Mitte April noch endgültig zustimmen, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag mit. Denkbar seien dann Antidumping-Maßnahmen oder auch Ausgleichszölle, um den Nachteil für US-Produzenten zu kompensieren.
Die geplanten Abgaben sind das Ergebnis einer Untersuchung, die noch unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump eingeleitet worden war. Angestrengt wurde sie von knapp einem Dutzend Aluminium-Produzenten in den USA, darunter Arconic und Aleris Rolled Products, die sich durch die nach ihrer Ansicht billigen Importe benachteiligt sehen.
Die neue Regierung unter US-Präsident Joe Biden kam nun zu dem Schluss, dass vor allem Importe aus Deutschland, die 2019 einen Umfang von 287 Millionen Dollar (knapp 238 Millionen Euro) hatten, von Dumping-Maßnahmen in Höhe von 40 bis zu 242 Prozent profitiert hätten. Auch Länder wie Bahrain und Indien hätten wegen hoher Subventionen von Verkaufspreisen profitiert, die deutlich unter den örtlichen Produktionskosten lägen.
Im Oktober hatte die Trump-Regierung bereits erklärt, im Zusammenhang mit der Untersuchung mit vorübergehenden Zöllen begonnen zu haben. Zu den weiteren betroffenen Ländern gehören unter anderem auch Brasilien, Kroatien, Griechenland, Südafrika und Spanien.