Die Zunahme von Corona-Infektionen aufgrund von Virusmutationen hat den weltweiten Tourismus wieder stärker zum Erliegen gebracht. Wie die in Madrid ansässige Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) am Montag mitteilte, hatte Anfang Februar fast jedes dritte Reiseland (32 Prozent) seine Grenzen für internationale Touristen vollständig geschlossen. Anfang Februar traf dies demnach auf 69 von 217 Reisezielen zu – davon 30 in Asien und im Pazifik, 15 in Europa und elf in Afrika.
Gegenüber Mai 2020, als weltweit gar drei Viertel (75 Prozent) aller Reiseziele die Grenzen für internationale Touristen dicht gemacht hatten, ist das zwar ein Rückgang. Allerdings verzeichnete die UNWTO gegenüber November wieder einen Anstieg: Damals waren nur 27 Prozent der Reiseziele für internationale Touristen geschlossen.
Als Grund für die Zunahme führte die UNWTO das Aufkommen neuer Virusvarianten an sowie die „anhaltende Ernsthaftigkeit“ der epidemiologischen Lage. Zugleich erklärte die Organisation, dass es derzeit einen Trend hin zu einem zunehmend differenzierten Ansatz bei den Reisebeschränkungen gebe, wie etwa einen negativen Coronatests bei Ankunft als Voraussetzung.
UNWTO-Chef Zurab Polilikashvili hob mit Blick auf einen von der Organisation erhofften Neustart des Tourismus hervor, dass Reisebeschränkungen nur ein Teil der Lösung in der Pandemie seien könnten. Die Corona-Krise hat der weltweiten Tourismusindustrie demnach im vergangenen Jahr Einnahmeausfälle in Höhe von 1,3 Billionen Dollar (1,1 Billionen Euro) beschert – elf Mal mehr als in der Finanzkrise.