WHO ruft zu Impfstoff-Spenden für arme Länder auf

General Tedros Adhanom Ghebreyesus - Bild: Fabrice Coffrini/Pool via REUTERS/File Photo
General Tedros Adhanom Ghebreyesus - Bild: Fabrice Coffrini/Pool via REUTERS/File Photo

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die internationale Gemeinschaft eindringlich dazu aufgerufen, Impfstoff für ärmere Länder zu spenden. Sofort benötigt würden zehn Millionen Dosen für rund 20 Länder, die ohne Impfstoff seien, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag vor Journalisten in Genf. Er klagte, der weltweite Ansturm auf Impfstoffe habe die Lieferungen für die sogenannte Covax-Initiative verzögert.

Die internationale Covax-Initiative will eine faire weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen erreichen. Ursprünglich sollten bis Ende Mai 238 Millionen Dosen an die ärmsten Staaten geliefert werden. Allerdings musste die Initiative einen schweren Rückschlag hinnehmen, nachdem die Lieferungen des Impfstoff-Herstellers Serum Institute of India (SII) für März und April ins Stocken geraten waren. 

Das SII, das den Astrazeneca-Impfstoff produziert, beliefert sowohl den heimischen Markt als auch die internationale Covax-Initiative. Wegen des großen Bedarfs in Indien stellt die indische Regierung jedoch derzeit keine Exportgenehmigungen aus. 

Laut dem WHO-Generalsekretär haben 36 Staaten bislang noch keine einzige Dosis erhalten. 16 von ihnen sollen demnach aber binnen der nächsten 15 Tage über Covax versorgt werden.

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