Wissenswertes über das Beobachten von Wildtieren mit Nachtsichtgeräten

Jäger beobachtet sein Jagdgebiet mit einem Nachtsichtgerät unter Vollmond. - Bild: Shutterstock/Edgar G Biehle
Jäger beobachtet sein Jagdgebiet mit einem Nachtsichtgerät unter Vollmond. - Bild: Shutterstock/Edgar G Biehle

Jäger, aber auch nächtliche Spaziergänger haben es nicht leicht, denn das menschliche Auge ist nicht dafür gemacht, in der Dunkelheit zu sehen. Glücklicherweise ist die Technik bereits so fortgeschritten, dass dieses Problem der Vergangenheit angehört. Wer die frische Luft genießen möchte oder sich auf Pirsch begibt, ist mit der Hilfe von Nachtsichtgeräten in der Lage, sich auf die Spuren der Wildtiere zu begeben. Im folgenden Artikel haben wir alles Wissenswerte rund um das Thema Nachtsichtgeräte zusammengefasst. 

Wichtig zu wissen, ist die rechtliche Situation in Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland schreibt klare Regeln für den Gebrauch von Waffen vor und hat demnach auch Bestimmungen für weitere Teile der Jagdausrüstung festgelegt. So ist es per Gesetz verboten, Waffen mit Geräten zu kombinieren, die sich zur Nachtsicht eignen. Das bedeutet, dass Nachtzielgeräte, die in der Regel auf Waffen und Gewehre montieren werden können, strengstens untersagt sind, soweit diese nicht durch eine Ausnahme im Waffengesetz geregelt sind. Im Gegensatz dazu sind Jäger dazu befugt, Nachtsicht- und Wärmebildgeräte auf ihren nächtlichen Touren einzusetzen. Sie stellen eine Erleichterung der Pirsch dar und dienen lediglich dazu, die Tiere ausfindig zu machen und zu beobachten. 

Weiterhin verpflichtet die deutsche Rechtsprechung die Jäger auch dazu, die nächtliche Pirsch auf Schwarzwild zu beschränken. Außerdem wird ein zeitlicher Rahmen vorgegeben. Die Beute darf nur in der Zeitspanne von 90 Minuten nach Sonnenuntergang bis 90 Minuten vor Sonnenuntergang erlegt werden. 

Welche Arten von Nachtsichtgeräten gibt es?

Die Wurzeln der Nachtsichtgeräte lassen sich tatsächlich bis in die 1940er Jahre zurückverfolgen. Sie wurden zunächst auf Panzern installiert und waren ausschließlich beim Militär im Einsatz. Die Generation 0 verwendetet eine IR-Beleuchtung und ist in abgewandelter Form selbst heute noch erhältlich. Hersteller haben im Laufe der Zeit allerdings auch noch einen zweiten Typ von Nachtsichtgeräten entwickelt: Den Restlichtverstärker. Die beiden Kategorien unterscheiden sich vor allem in ihrer Funktionsweise.  

Nachtsichtgerät mit IR-Strahlern – Funktionsweise und Vor- und Nachteile

Ein IR-Strahler wird auch als Aktivgerät bezeichnet. Er ist in der Lage, die Strahlungsintensität einer schwachen Lichtquelle zu verstärken und somit das Leistungsspektrum des Infrarotlichts für das menschliche Auge sichtbar zu machen. 

Die IR-Strahler sind besonders auf die Pirsch ausgelegt, da die Strahlung nicht sichtbar ist. Somit bemerken Wildtiere die Lichtquelle nicht und ergreifen nicht die Flucht. Des Weiteren ist diese Art von Nachtsichtgeräten auch besonders schonend für die Augen. Es wird ihnen sogar nachgesagt, dass sie die Sehstärke positiv beeinflussen können. Wenn der Mensch bei Dämmerung oder in der Dunkelheit versucht, Bewegungen zu erkennen, kann sich die Anstrengung schädlich auf die Sehkraft auswirken. Das Nachtsichtgerät kann somit als Sehhilfe und Schoner angesehen werden. 

Leider gibt es nicht nur Vorteile. Bei Schneefall neigen die Geräte beispielsweise dazu, die Schneeflocken zu stark zu reflektieren, sodass die Bilder überbelichtet werden. Weiterhin können auch die starke Blendwirkung und der begrenzte Aktionsradius zu Problemen führen. Letztendlich sind IR-Strahler auch recht schwer und wahre Stromfresser. 

Restlichtverstärker – Funktionsweise und Vor- und Nachteile

Im Gegensatz zu IR-Strahler wird der Restlichtverstärker den Passivgeräten zugeordnet. Wie der Name bereits vermuten lässt, verstärkt das Gerät das Restlicht, um die Dunkelheit für den Menschen zu erhellen. 

Die Restlichtverstärker sind einfach in der Handhabung und ermöglichen detailgenaue Aufnahmen. Sie haben die Defizite der IR-Strahler hinter sich gelassen und zeichnen sich durch ein geringes Gewicht und einen großen Aktionsradius aus. 

Die technischen Wunder sind leider auf eine Lichtquelle angewiesen. Zwar können sie sowohl mit den Sternen als auch mit einer Straßenlaterne für Sicht sorgen, doch ohne Lichtquelle sind sie nicht einsatzfähig. Gleiches gilt auch bei schlechter Sicht.  

Auf diese Kaufkriterien sollte man achten

Um im vollen Umfang von dem Nachtsichtgerät profitieren zu können, sollte es sich durch eine Reihe von Eigenschaften auszeichnen:

  • Reichweite: Das Gerät sollte in der Lage sein, selbst bei weiten Entfernungen qualitativ hochwertige Bilder zu erzeugen. 
  • Vergrößerung: Durch diese Funktion und den damit zusammenhängenden Zoomfaktor kann die Jagd vereinfacht werden.
  • Objektivdurchmesser: Dieser Faktor ist entscheidend für die Bildhelligkeit. Der Objektivdurchmesser muss in Einklang mit der Vergrößerung sein, um optimale Bilder wiederzugeben. 
  • Dioptrienausgleich: Dies ist vor allem für Brillenträger wichtig.
  • Stromversorgung: Die Nachtsichtgeräte werden in der Regel mit Batterien oder Akkus betrieben. Akkus weisen eine längere Betriebszeit auf und eignen sich deswegen für besonders lange Ausflüge.
  • Gewicht: Für den eigenen Komfort ist ein niedriges Gewicht von Vorteil.

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