Womöglich mehr als 10.000 Fälle von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche

Kirche - Bild: lelia_milaya via Twenty20
Kirche - Bild: lelia_milaya via Twenty20

In der katholischen Kirche Frankreichs hat es nach Einschätzung einer Untersuchungskommission womöglich mehr als 10.000 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch seit 1950 gegeben: Die unabhängige Kommission unter Leitung des französischen Spitzenbeamten Jean-Marc Sauvé erklärte am Dienstag, die bisher angenommene Zahl von 3000 Opfern sei sicherlich zu niedrig. „Es ist möglich, dass ihre tatsächliche Zahl bei mindestens 10.000 liegt“, betonte Sauvé.

Im vergangenen Juni hatte Sauvé die Zahl der missbrauchten Kinder auf mindestens 3000 und die der Täter unter den Kirchenvertretern auf rund 1500 geschätzt. Die Angaben basierten auf den Aussagen von Zeugen, die rund ein Jahr lang bei einer speziellen Telefon-Hotline angerufen hatten. Die Untersuchungskommission will ihren Abschlussbericht Ende September vorlegen und dann auch Empfehlungen zur Verhinderung von Kindesmissbrauch vorlegen. 

Die Kommission war 2018 auf Betreiben der französischen Bischöfe eingesetzt worden, nachdem zahlreiche Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche ans Licht gekommen waren. Dem Gremium gehören unter anderem Rechtsexperten, Ärzte, Historiker und Theologen an.

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