Beim Untergang eines Flüchtlingsboots vor der Küste Dschibutis sind 34 Migranten ums Leben gekommen. Wie der Regionaldirektor der Internationalen Organisation für Migration (IOM) für Ostafrika, Mohammed Abdiker, am Montag mitteilte, waren die Bootsinsassen mit Schleppern aus dem Jemen gekommen. Nach Angaben von Überlebenden waren ursprünglich 60 Menschen an Bord, wie aus IOM-Kreisen verlautete.
Das Boot sei von einem Schiff der Küstenwache verfolgt worden, außerdem seien das Wetter schlecht und die Wellen sehr hoch gewesen. Das Boot sei dann am Montagmorgen nördlich der Küstenstadt Obock gekentert. Unter den Toten seien viele Kinder. Um die Überlebenden kümmern sich die IOM und die Behörden Dschibutis.
Die Festnahme und strafrechtliche Verfolgung von Schleppern, die die „Verletzlichkeit von Migranten“ ausbeuteten, müsse „eine Priorität werden“, forderte Abdiker im Onlinedienst Twitter. Zu viele Menschen verlören „unnötig“ ihr Leben. Es war bereits das zweite Unglück vor der Küste Dschibutis seit Anfang März, als 20 Menschen in der Meerenge Bab al-Mandab ertrunken waren. Schlepper hatten die Migranten aus einem überfüllten Boot mit 200 Insassen ins Meer geworfen.
Dschibuti liegt an der ostafrikanischen Küste am südlichen Zugang zum Roten Meer und ist in den vergangenen Jahren zu einem Transitland für Migranten geworden, die über die Meerenge Bab al-Mandab auf die Arabische Halbinsel gelangen wollen, um dort Arbeit zu finden. Zugleich fliehen viele Menschen aus dem auf der anderen Seite der Meerenge gelegenen Bürgerkriegsland Jemen in die entgegensetzte Richtung.