Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat nach ihrer Nominierung zur Kanzlerkandidatin an die Union appelliert, die Kandidatenfrage ebenfalls einvernehmlich zu klären. Es bereite ihr Sorgen, wenn eine deutsche Regierungspartei in Zeiten großer internationaler Herausforderungen „ins Schwanken kommt“, sagte Baerbock am Montag in Berlin. In anderen europäischen Ländern habe sich gezeigt, was es für die Stabilität Europas bedeute, „wenn zentrale demokratische Parteien auseinanderbröckeln“.
Deshalb wünsche sie den Vorsitzenden von CDU und CSU, Armin Laschet und Markus Söder, „dass sie zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen“. Zuvor hatte die Grünen-Spitze bekannt gegeben, dass Baerbock als Kanzlerkandidatin zur Bundestagswahl am 26. September antritt. Sie bildet mit dem Ko-Vorsitzenden Robert Habeck zugleich ein Spitzenduo für den Wahlkampf. Die Kandidaturen müssen noch von einem Parteitag im Juni bestätigt werden, was aber als Formsache gilt.
Im Machtkampf bei der Union ist bislang keine Entscheidung gefallen. Laschet und Söder streben beide die Kanzlerkandidatur an.