In den ersten drei Monaten dieses Jahres ist wegen der Corona-Pandemie nach Angaben der Barmer deutlich mehr Kinderkrankengeld ausgezahlt worden als in den Vorjahren. Während Versicherte der Krankenkasse im ersten Quartal der Jahre 2019 und 2020 jeweils rund 259.000 Kinderkrankengeldtage beanspruchten, waren es in diesem Jahr insgesamt 355.000 Tage, wie die „Welt“ am Montag unter Berufung auf eine Barmer-Analyse berichtete.
Mütter beantragten dabei mehr als doppelt so häufig Kinderkrankengeld wie Väter. Wegen geschlossener Schulen und Kitas nahmen bei der Kasse versicherte Mütter im ersten Quartal an rund 103.000 Tagen, Väter nur an rund 45.000 Tagen Kinderkrankengeld in Anspruch. Barmer-Chef Christoph Straub zufolge tragen Mütter die Hauptlast in der Versorgung der Kinder. Die Pandemie habe das Ungleichgewicht in vielen Familien noch einmal deutlich gemacht.
Das Kinderkrankengeld soll berufstätigen Eltern ermöglichen, Lohnausfälle durch die Betreuung eines kranken Kinds auszugleichen. Sie erhalten die Erstattung während der Pandemie aber auch dann, wenn das Kind nicht krank ist, sondern sie es wegen geschlossener Schulen und Kitas zu Hause betreuen müssen.