In vielen Regionen Italiens haben Bars und Restaurants am Montag ihre Außenbereiche wieder geöffnet. Drei Viertel der italienischen Regionen gelten nun als „gelbe Zonen“, in denen weniger strenge Corona-Beschränkungen gelten. Neben der Außengastronomie dürfen auch Kinos, Theater und Konzerthallen wieder öffnen. Die Zahl der Besucher ist allerdings auf die Hälfte beschränkt.
Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche einen Fahrplan für schrittweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschlossen. Nach einem Rückgang der Neuinfektionen und Fortschritten bei der Impfkampagne sei seine Regierung bereit, ein „kalkuliertes Risiko“ einzugehen, sagte er.
Die Bars und Restaurants in den „gelben Zonen“ dürfen vorerst allerdings nur ihre Außenbereiche öffnen. Zum ersten Mal seit sechs Monaten ist auch eine Öffnung am Abend erlaubt. Landesweit gilt aber weiterhin eine nächtliche Ausgangssperre ab 22.00 Uhr.
Viele Gastwirte sind trotzdem erleichtert. „Endlich“, sagte der 26-jährige Daniele Vespa, der als Oberkellner im Restaurant „Baccano“ am Trevi-Brunnen in Rom arbeitet, zur Öffnung der Terrassen. „Das ist der Beginn einer Rückkehr zur Normalität“.
Das erste geöffnete Kino war das „Beltrade“ in Mailand, das um 06.00 Uhr morgens 82 Zuschauer zu einer Vorstellung des italienischen Kultfilms „Liebes Tagebuch“ von Regisseur Nanni Moretti einließ. „Es war toll, wieder im Kino zu sein und so etwas Verrücktes zu machen“, sagte Francesca Pierangeli, die mit ihrem Mann Karten ergattert hatte.
In Italien war die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt stark gesunken. Auch die Zahl der Krankenhaus-Einweisungen ging zurück. Jeden Tag werden im Schnitt aber immer noch mehr als 300 Todesfälle registriert.