Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die am Dienstag beschlossene Testpflicht für Unternehmen scharf kritisiert. Sie sei „entbehrlich und für die Pandemiebekämpfung sinnlos, sofern nicht sichergestellt ist, dass das Angebot auch angenommen wird“, erklärte Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Einen Testzwang für Arbeitnehmer hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) aber aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen abgelehnt. Die rechtlichen Hürden „wären sehr hoch“.
BDI-Hauptgeschäftsführer Lang erklärte, den Kampf gegen die Pandemie „gewinnen wir nur, wenn wir impfen, impfen, impfen“. Die Wirtschaft bekräftige die Zusicherung, sich mit hohem Engagement in die Impfaktivitäten einzubringen, sobald dies möglich sei, fügte er hinzu.
Die Pflicht für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten mindestens einmal die Woche einen Corona-Test anzubieten, soll kommende Woche in Kraft treten. Beschäftigte in Berufen mit hohem Infektionsrisiko sollen sich zweimal die Woche testen können. Grundlage ist eine Ministerverordnung, die Heil am Dienstag unterzeichnet und der das Kabinett zugestimmt hatte. Die Kosten für die Tests sollen die Arbeitgeber tragen.
BDI-Hauptgeschäftsführer Lang erklärte, bereits das freiwillige Engagement der Unternehmen habe – zusammen mit den weiteren, staatlichen Testaktivitäten – eine breite Infektionserfassung ermöglicht und die Eindämmung der Pandemie wirkungsvoll unterstützt.