Belgien hebt umstrittenes Verbot von Auslandsreisen auf

Reisen in Corona-Zeiten
Reisen in Corona-Zeiten

Belgien hat ein umstrittenes Verbot nicht unbedingt notwendiger Auslandsreisen aufgehoben. Die Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie werde nicht über den 18. April hinaus verlängert, kündigte Regierungschef Alexander De Croo am Mittwoch an. Er stellte darüber hinaus teilweise Öffnungen für den Gastronomiesektor im Mai in Aussicht.

Das Verbot nicht essenzieller Reisen gilt in Belgien seit Ende Januar. Berufspendler und der Transportsektor sind ausgenommen. Die EU-Kommission hatte die Regelung wiederholt als unverhältnismäßig kritisiert. Besonders pikiert reagierte sie, als Belgien die ursprünglich bis zum 1. April befristete Maßnahme im März noch einmal verlängerte.

Der in Belgien für die Corona-Maßnahmen zuständige Konzertierungs-Ausschuss beschloss neben dem Ende des Reiseverbots auch die reguläre Öffnung aller Schule ab Montag. Bars und Restaurants können außerdem in den nächsten Wochen auf Lockerungen hoffen: Sollte sich die Pandemie-Lage nicht verschlechtern, dürfen sie ab dem 8. Mai ihre Außenbereiche wieder für Kunden öffnen.

Noch Anfang März hatte die Politik eine Wiederöffnung aller Gastronomiebetriebe am 1. Mai in Aussicht gestellt. Steigende Ansteckungszahlen machten dem aber einen Strich durch die Rechnung. Die großen belgischen Gastronomie-Verbände forderten am Mittwoch dennoch in einer breit angelegten Werbekampagne die vollständige Öffnung aller Betriebe.

Zuletzt verzeichneten die belgischen Behörden pro Tag im Schnitt rund 3500 Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Ende März waren es noch über 6000 Fälle pro Tag. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Belgien liegt nach wie vor deutlich über dem Wert in Deutschland.

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