Der traditionelle Berliner Christopher Street Day (CSD) soll in diesem Jahr am 24. Juli mit einer eher klassischen Demonstration begangen werden. Auf das Datum einigten sich die Organisatoren des Vereins Berliner CSD nach Angaben vom Freitag. Spätestens zwei Wochen vor dem Termin erfolge aber noch einmal eine abschließende Bewertung mit Blick auf das Corona-Pandemiegeschehen.
Der CSD solle eine „nahezu reine Demo mit Fußmarschcharakter“ werden, betonten die Initiatoren. Nur wenige Begleitfahrzeuge würden zugelassen, etwa um als Plattform für Redebeiträge oder „musikalische Bestandteile“ zu dienen. Nach eigenen Angaben will der Verein aus Rücksicht auf die Infektionsgefahren ausdrücklich keine Parade oder Feier organisieren, der Konsum von Alkohol ist unerwünscht. Zudem gelten strenge Masken- und Abstandspflichten.
Den Plan für eine Demonstration zum diesjährigen CSD hatte der Verein bereits früher bekanntgegeben, allerdings noch kein Datum festgelegt. Die Organisatoren betonten, es sei ihnen wichtig, „das Versammlungsrecht wahrzunehmen“. Sie hofften, dass Ende Juli mit Blick auf das Pandemiegeschehen mehr Planungssicherheit herrsche. Der Marsch soll dann mittags am U-Bahnhof Nollendorfplatz starten.
Die jährlichen CSD-Paraden erinnern an einen Polizeieinsatz in einer New Yorker Homosexuellenbar 1969, der als Geburtsstunde der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung gilt. Sie werden in vielen Städten weltweit begangen und hatten sich vor Corona vielfach zu großangelegten ausgelassenen Paraden und Feiern entwickelt. Im vergangenen Jahr fielen sie wegen der Pandemie größtenteils aus.
Der Berliner CSD-Verein organisierte im vorigen Jahr lediglich Onlineaktionen, andere Aktivisten veranstalteten allerdings auf eigene Faust eine CSD-Demonstration mit Hygienekonzept. An dieser nahmen rund 3500 Menschen teil, um für die Rechte Homosexueller zu protestieren. In anderen deutschen Städten gab es Fahrraddemos.