Es ist ein symbolisches Bekenntnis zum transatlantischen Bündnis: Die erste Auslandsreise von US-Präsident Joe Biden wird den neuen Staatschef nach Europa führen. Biden wird zunächst am G7-Gipfel in der britischen Region Cornwall vom 11. bis 13. Juni teilnehmen, wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte. Der Präsident reist dann nach Brüssel weiter und nimmt dort am Nato-Gipfel vom 14. Juni und an einem EU-USA-Gipfel teil.
„Diese Reise wird seinen Willen unterstreichen, unsere Bündnisse wiederherzustellen, die transatlantischen Beziehungen neu zu beleben und in enger Kooperation mit unseren Verbündeten und multilateralen Partnern zusammenzuarbeiten, um die weltweiten Herausforderungen anzugehen und die Interessen der USA besser zu sichern“, erklärte das Weiße Haus.
Als zentrale Themen der Beratungen nannte Bidens Sprecherin Jen Psaki Gesundheit – ein Verweis auf die Corona-Pandemie -, die wirtschaftliche Erholung, den Klimawandel und die Verteidigungspolitik. Der Präsident plant demnach auch bilaterale Gespräche, unter anderem mit dem britischen Premierminister Boris Johnson.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel zeigten sich erfreut über Bidens Besuch in Brüssel. „Wir haben viel gemeinsam zu tun, vom Klimawandel bis hin zu Gesundheit, vom Handel und Multilateralismus bis hin zu geoplitischen Herausforderungen“, erklärte von der Leyen im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Unter Bidens Vorgänger Donald Trump hatten sich die US-Beziehungen zu den Nato-Partnern und der Europäischen Union deutlich verschlechtert. Der Verfechter des „Amerika zuerst“ brüskierte immer wieder die traditionellen Verbündeten. Seine erste Auslandsreise unternahm er nach Saudi-Arabien.
Biden, der Mitte Januar ins Weiße Haus eingezogen war, hat eine Wiederbelebung der transatlantischen Beziehungen zu einem seiner außenpolitischen Hauptziele erklärt. Sein Außenminister Antony Blinken und sein Verteidigungsminister Lloyd Austin waren bereits zu Besuch in Brüssel. Austin hat zudem schon Berlin besucht.