Biden will Massaker an Armeniern als Völkermord anerkennen

Joe Biden - Bild: Adam Schultz/White House
Joe Biden - Bild: Adam Schultz/White House

US-Präsident Joe Biden will nach Informationen von US-Medien noch in dieser Woche das Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg offiziell als Völkermord anerkennen – und damit eine Belastung der Beziehungen zur Türkei in Kauf nehmen. Die Zeitungen „New York Times“ und „Wall Street Journal“ berichteten am Mittwoch, Biden werde dies voraussichtlich am Freitag, dem 24. April, tun – wenn er nicht doch noch seine Meinung in dieser brisanten Frage in letzter Sekunde ändere. Er wäre der erste US-Präsident, der die Massaker als Völkermord bezeichnen würde.

Der 24. April 1915 markierte den Beginn der Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich. Diese werden von rund 30 Staaten als Völkermord anerkannt.

Schätzungen zufolge wurden damals von den Soldaten des Osmanischen Reiches zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Armenier getötet. Die Türkei wehrt sich vehement gegen die Verwendung des Begriffs Völkermord und spricht von einem Bürgerkrieg, in dessen Verlauf auf beiden Seiten Hunderttausende ihr Leben verloren.

Der Bundestag hatte die Massaker an den Armeniern im Juni 2016 als Völkermord eingestuft. Dies löste eine schwere diplomatische Krise mit der Türkei aus. Im Dezember 2019 erkannte auch der US-Kongress in einem symbolischen Votum die Massaker als Völkermord an.

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