US-Präsident Joe Biden hat dazu aufgerufen, den Kampf gegen die Erderwärmung auch als wirtschaftliche Chance zu sehen. In innovativen Sektoren könnten weltweit „Millionen gutbezahlter Jobs“ geschaffen werden, sagte Biden am Freitag bei dem von seiner Regierung organisierten internationalen Klimagipfel. Als Beispiele nannte der Präsident unter anderem die Produktion von Elektroautos und -bussen, den Aufbau von E-Ladestationen, die energetische Sanierung von Schulen und anderen Gebäuden, die Herstellung von Solarzellen und Technologien zum Speichern von CO2.
Arbeitsplätze könnten auch in Sektoren entstehen, „an die wir noch gar nicht gedacht haben“, sagte Biden weiter. „Wir müssen beim Übergang zu einer Zukunft der sauberen Energie sicherstellen, dass Arbeiter, denen es in den alten und heutigen Industrien gut ging, in den künftigen Industrien eine genauso helle Zukunft haben.“
Biden hatte am Donnerstag zum Auftakt eines virtuellen Klima-Gipfels eine deutliche Anhebung der Klimaziele seines Landes verkündet. Die größte Volkswirtschaft der Welt will demnach ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 2005 halbieren.
Dem Ziel will Biden unter anderem mit einem gigantischen Infrastrukturpaket im Umfang von zwei Billionen Dollar (knapp 1,7 Billionen Euro) näher kommen. Darin sind auch massive Investitionen in erneuerbare Energien und weitere grüne Projekte vorgesehen. Die Pläne stoßen bei den oppositionellen Republikanern aber auf Widerstand. Biden wirbt deswegen auch mit den Aussichten auf neue Jobs für sein Vorhaben.
Der Demokrat hat den Klimaschutz zu einem Hauptziel seiner Präsidentschaft erklärt. Um den neuen Führungsanspruch der USA im Kampf gegen die Erderwärmung zu untermauern, organisierte seine Regierung am Donnerstag und Freitag einen internationalen Klimagipfel. Das Treffen mit rund 40 Staats- und Regierungschefs wurde wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz veranstaltet. Der Gipfel diente unter anderem der Vorbereitung der nächsten UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow im November.