Biontech und Pfizer beantragen Zulassung von Impfstoff für Jugendliche in EU

Impfung (über Biontech)
Impfung (über Biontech)

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Jugendliche beantragt. Damit solle dieser im Alter ab zwölf Jahren eingesetzt werden können, teilten die beiden Unternehmen am Freitag mit. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach von „sehr ermutigenden“ Neuigkeiten und hofft auf Erleichterungen im Schulbetrieb.

Die Marktzulassung für den Impfstoff solle geändert werden, teilten Biontech und Pfizer mit. Damit solle der Impfstoff auch für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zugelassen werden, bisher gilt die Zulassung ab 16 Jahre.

Sobald die EMA die Änderung annehme, gelte sie in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU. Die Unternehmen reichten nach eigenen Angaben auch einen Antrag für eine Notfallzulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA ein. Sie kündigten zudem die Einreichung weiterer Änderungsanträge bei Zulassungsbehörden weltweit an.

Die Einreichung basiere auf Daten einer Studie mit insgesamt 2260 Teilnehmern zwischen zwölf und 15 Jahren. Die ersten Ergebnisse aus dem März zeigten demnach eine Wirksamkeit von 100 Prozent. Der Impfstoff sei in der Studie grundsätzlich gut verträglich gewesen.

Biontech-Chef Ugur Sahin hatte am Donnerstag im „Spiegel“ die baldige Antragstellung angekündigt. Bereits im Juni könnte das Vakzin laut Sahin ab zwölf Jahren etwa in der EU zugelassen werden, im Herbst dann auch für alle jüngeren Kinder ab sechs Monaten. Die Prüfung dauert in der Regel wenige Wochen.

Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) nannte die Nachricht von dem Antrag der beiden Unternehmen für Jugendliche „sehr ermutigend“. Sofern eine Zulassung erfolge, könnten Schüler und Studenten in den Sommerferien geimpft werden, sagte er am Freitag in Hamburg beim Besuch eines Impfzentrums. Dann könne es in Schulen „nach den Sommerferien auch anders, mit mehr Normalität wieder losgehen“.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, schätzt die Perspektiven einer Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche mit dem Biontech-Impfstoff ab September optimistisch ein. „Für Kinder ab zwölf Jahren halte ich das für möglich“, sagte  er der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf. Für kleinere Kinder könne das jedoch noch knapp sein.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44093 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt