Bruttolöhne in der Corona-Krise erstmals seit der Wiedervereinigung gesunken

Symbolbild: Geld
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Die Bruttolöhne und -gehälter in Deutschland sind im Corona-Jahr 2020 erstmals seit der Wiedervereinigung gesunken. Sie gingen je Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer um 0,1 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Preisbereinigt betrug der Rückgang sogar 0,6 Prozent, weil die Verbraucherpreise 2020 um 0,5 Prozent kletterten. 

Gründe für den Lohnrückgang seien vor allem der massive Anstieg der Kurzarbeit sowie der starke Rückgang der Zahl der geringfügig Beschäftigten, erläuterten die Statistiker. Deutlich niedrigere Durchschnittsverdienste als 2019 gab es insbesondere in der Luftfahrt, bei Reisebüros und Reiseveranstaltern, im Gastgewerbe sowie im Handel.

Die Renten dagegen stiegen 2020, und zwar preisbereinigt um rund 3,0 Prozent im Westen und um 3,7 Prozent im Osten, wie die Statistiker weiter mitteilten. Die Rentenanpassung folgt nach dem Prinzip der dynamischen Rente zwar grundsätzlich der Lohnentwicklung – allerdings um ein Jahr zeitverzögert.

Das Bundesamt veröffentlichte auch Zahlen zur langfristigen Entwicklung. Von 2010 bis 2020 stiegen die Bruttolöhne und -gehälter demnach um 28,5 Prozent, die jährliche Zuwachsrate lag bei durchschnittlich 2,5 Prozent. Die Renten stiegen zwischen 2010 und 2020 im Westen um 25,7 Prozent und im Osten um 37,7 Prozent. In diesem Zeitraum betrug die jährliche Rentenanpassung im Westen durchschnittlich 2,3 Prozent und im Osten 3,3 Prozent.

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