Bundeswehr-Einsatz in Mali wird offenbar ausgeweitet

Symbolbild: Bundeswehr
Symbolbild: Bundeswehr

Der Ausbildungseinsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali wird offenbar deutlich ausgeweitet. „Wir erweitern die EUTM-Mission auf 600 Soldaten und errichten ein Ausbildungslager, in dem Soldaten für Kampfeinsätze ausgebildet werden“, sagte Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dabei sollten auch Soldaten aus Nachbarländern trainiert werden.

EUTM Mali ist die Ausbildungsmission unter Führung der EU. Unverändert bleiben soll laut Wadephul das bislang als gefährlicher geltende deutsche Engagement in der UN-Friedensmission Minusma, für die laut Mandat bis zu 1100 deutsche Soldatinnen und Soldaten eingesetzt werden können. Allerdings werde auch der Einsatz von EUTM Mali mit der Ausweitung „gefährlicher“, sagte der CDU-Politiker.

Wadephul äußerte die Erwartung, dass der bevorstehende Rückzug aus Afghanistan ein stärkeres deutsches Engagement in Westafrika zur Folge haben werde. „Der Schwerpunkt des sicherheitspolitischen Engagements der Bundeswehr verlagert sich in rasantem Tempo von Afghanistan in Richtung Sahelzone“, sagte er dem RND. Mit der Verstärkung komme Deutschland Bitten der französischen Regierung nach.

Das neue Mandat für den Mali-Einsatz soll demnach an diesem Mittwoch vom Kabinett beschlossen und dann vom Bundestag beraten werden. Die Lage in Mali und seinen Nachbarländern gilt als sehr instabil. Aus dem benachbarten Tschad wurde am Dienstag gemeldet, Präsident Idriss Déby Itno sei bei Kampfhandlungen getötet worden.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion | Nürnberger Blatt 45905 Artikel
Das Nürnberger Blatt ist eine unabhängige, digitale Nachrichtenplattform mit Sitz in Nürnberg. Unsere Redaktion berichtet fundiert, verständlich und aktuell über das Geschehen in der Region, in Deutschland und der Welt. Wir verbinden klassisches journalistisches Handwerk mit modernen Erzählformen – klar, zuverlässig und nah an den Menschen.