Der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Throm hat Parteichef Armin Laschet den Rückzug aus dem Rennen um die Kanzlerkandidatur nahegelegt. Der Heilbronner Christdemokrat verwies in der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstagsausgabe) auf die deutliche Unterstützung, die am Dienstag in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für CSU-Chef Markus Söder deutlich geworden sei. „Ich hoffe, dass Armin Laschet dieses eindeutige Stimmungsbild auf sich wirken lässt und daraus die richtigen Schlüsse zieht“, sagte Throm.
Der Baden-Württemberger Throm hatte mit sieben weiteren CDU-Abgeordneten aus dem Südwesten bereits vor einer Woche für eine Kanzlerkandidatur Söders geworben. Der „Augsburger Allgemeinen“ sagte er nun: „Für Markus Söder als Kanzlerkandidat spricht seine deutlich höhere Akzeptanz in der Bevölkerung – und übrigens auch bei den Mitgliedern der CDU.“ Bei der Kanzlerkandidaten-Debatte dürfe es keine Rolle spielen, aus welcher der Schwesterparteien der geeignete Bewerber komme.
Auch die Unterstützer Laschets meldeten sich am Tag nach dem Schlagabtausch der beiden Kandidaturanwärter in der Fraktion zu Wort. Die brandenburgische CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig sprach sich im RBB-Inforadio für den CDU-Chef aus. Zwar habe sich am Dienstag in der Fraktion gezeigt, „dass wir wirklich zwei gute Kandidaten haben – Söder genauso wie Armin Laschet“, sagte Ludwig.
Laschet sei aber ihr Favorit, machte Ludwig klar. Sie finde, Laschet habe als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen „wirklich eine hervorragende Arbeit gemacht“. Ludwig verwies darauf, dass Laschet erst im Januar zum CDU-Chef gewählt worden sei. Für sie sei damals schon „völlig klar“ gewesen, „dass er Kanzlerkandidat werden will“.
Der Gelsenkirchener CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Wittke sprach sich im WDR ebenfalls für Laschet aus – räumte aber zugleich ein, dass CSU-Chef Söder in der gemeinsamen CDU/CSU-Bundestagsfraktion über viel Rückhalt verfüge. „Es gab schon in der Bundestagsfraktion eine deutliche Mehrheit in Richtung Markus Söder“, sagte Wittke im WDR.
Es gebe aber auch „viele, die von den Qualitäten Armin Laschets überzeugt sind“, sagte Wittke weiter. Er selbst halte es für klüger, den gerade erst gewählten neuen CDU-Vorsitzenden ins Rennen zu schicken.
Laschet und Söder hatten am Dienstagabend angekündigt, bis Ende der Woche eine Entscheidung in der Kandidatenfrage herbeizuführen. Einen Zeitplan gab es dafür nach Parteiangaben vom Mittwochnachmittag zunächst noch nicht.