Chefs von Linde und Delivery Hero erhielten 2020 Rekordvergütungen

Frankfurter Börse (über cozmo news)
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Die Vorstandsvorsitzenden der beiden Dax-Konzerne Linde und Delivery Hero haben im vergangenen Jahr Rekordvergütungen eingestrichen und damit das Gesamtbild der Chefgehälter in den größten börsennotierten Unternehmen gekippt. Einer Analyse der Unternehmensberatung HKP zufolge verdiente Linde-Chef Steve Angel 2020 insgesamt 53,4 Millionen Euro. Der Chef von Delivery Hero, Niklas Östberg bekam eine Gesamtvergütung von 45,7 Millionen Euro.

Den allergrößten Teil davon verdienten die beiden Chefs durch Aktienoptionen, wie die am Donnerstag veröffentlichte Analyse ergab. So hatte Östberg ein Grundgehalt von 350.000 Euro – dazu wurden aktienbasierte Vergütungen aus der Vergangenheit in Höhe von 45 Millionen Euro eingelöst. Bei Angel belief sich dieser Verdienst sogar auf rund 47 Millionen Euro.

Die Studienautoren verwiesen auf zwei „sich seit längerem etablierende Effekte“. Zum einen gebe der internationale Konzern Linde einen Einblick in die aktuelle US-Vergütungspraxis, „in der die entsprechenden Werte ein Vielfaches über den deutschen liegen“. Angel wird nach US-Marktpraxis vergütet. Delivery Hero zähle wiederum zu den zählt zu Unternehmen der Startup-Szene mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde Euro. Wer sich über erfolgreiche Startups freue, „muss auch die Vergütungspraktiken solcher Erfolgsunternehmern akzeptieren“.

Mit Linde und Delivery Hero wandelte sich das Bild der Chefgehälter, das die Dax-Konzerne mit Stand Ende März noch abgegeben hatten, deutlich. Ohne Berücksichtigung der Vergütung von Angel und Östberg sanken die Bezüge der Dax-Chefs 2020 um 28 Prozent auf durchschnittlich 5,3 Millionen Euro. Nun aber stiegen die Jahresgehälter insgesamt um 14,6 Prozent auf im Schnitt 8,5 Millionen Euro an.

Platz drei der Topverdiener belegte 2020 laut HKP-Analyse Post-Chef Frank Appel, er verdiente 10,0 Millionen Euro. Dahinter folgen Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser (9,3 Millionen Euro) und der Chef des Chemie- und Pharmakonzerns Merck, Stefan Oschmann (9,0 Millionen Euro).

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