Chinas UN-Botschafter hat sich bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Mittwoch für einen „demokratischen Übergang“ nach dem Militärputsch in Myanmar ausgesprochen. „China hofft, dass Myanmar den Frieden, die Stabilität und die verfassungsmäßige Ordnung baldmöglichst wiederherstellt und den demokratischen Übergang vorantreibt“, sagte Zhang Jun laut einer Mitteilung der chinesischen UN-Vertretung bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen. Sanktionen gegen das asiatische Land schloss er aus.
„Einseitiger Druck und die Forderung nach Sanktionen“ würden die Spannungen lediglich „verschlimmern“, sagte der Botschafter. Sollte Myanmar in anhaltenden Unruhen versinken, wäre dies eine „Katastrophe für das Land und die gesamte Region“.
Seit dem Militärputsch am 1. Februar sieht sich die Junta massiven Protesten gegenüber, gegen die sie äußerst brutal mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition vorgeht. Nach Angaben von Aktivisten wurden dabei bereits mehr als 520 Menschen getötet.
Am bislang blutigsten Tag der Proteste seit dem Umsturz wurden am vergangenen Samstag, dem alljährlichen „Tag der Streitkräfte“, nach UN-Angaben mindestens 107 Menschen getötet – darunter sieben Kinder.
Der UN-Sicherheitsrat in New York befasste sich am Mittwoch in einer Dringlichkeitssitzung mit der jüngsten Gewalt gegen friedliche Demonstranten in Myanmar. Die Sitzung hinter verschlossenen Türen war nach Angaben aus Diplomatenkreisen auf Antrag Großbritanniens angesetzt worden. China habe bei dem Treffen darum gebeten, die Entscheidung über eine von Großbritannien eingereichte Erklärung auf Donnerstag zu vertagen.