CSU-Vizechef Manfred Weber hat die Union zur schnellen Kür eines Kanzlerkandidaten aufgefordert, um Schaden von den Unionsparteien abzuwenden. Zudem forderte Weber in der „Süddeutschen Zeitung“ vom Samstag ein geschlossenes Auftreten von CDU-Chef Armin Laschet, CSU-Chef Markus Söder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Corona-Krise. „Ein tägliches Schaulaufen nutzt dem öffentlichen Bild der Union nicht“, warnte er.
CDU und CSU müssten „Führungsstärke bei der Bekämpfung der Corona-Krise zeigen und dürfen kein Bild der Uneinigkeit abgeben“, sagte Weber. Eine Lagerbildung würde die Union „weit zurückwerfen“. Denn nur gemeinsam erhalte man sich „die Chance auf das Kanzleramt“. Deshalb brauche es „bald eine Entscheidung über den Kanzlerkandidaten“.
Weber wies darauf hin, dass eine Kanzlerkandidatur Söders weitreichende Folgen für seine Partei hätte, die bedacht werden sollten. „Innerhalb der CSU müssen wir uns im Klaren sein, dass sich unser Profil als bayerische Partei verändert, sollten wir zum dritten Mal in der Geschichte den Kanzlerkandidaten stellen“, sagte der CSU-Vize.
Laschet und Söder wollen sich nach eigenen Angaben bis Pfingsten darauf verständigen, wer als Kanzlerkandidat der Union in den Wahlkampf zieht. Am Sonntag wohnen beide einer Klausurtagung der CDU/CSU-Fraktionsführung in Berlin bei.