Daimler startet Online-Registrierung für Impfung von Beschäftigten

Symbolbild: Mercedes Benz / Daimler

Die deutsche Wirtschaft drückt beim Impfen gegen das Coronavirus aufs Tempo. Der Autobauer Daimler teilte am Montag mit, er habe „alle Vorbereitungen getroffen, um sofort mit den Impfungen loslegen zu können, sobald dies für Werksärzte möglich ist“, wie Personalvorstand Wilfried Porth erklärte. Bereits seit Montag können sich die Beschäftigten in einem ersten Schritt demnach für eine Impfung durch den werksärztlichen Dienst über eine Online-Plattform registrieren.

„Ab sofort kann jeder Beschäftigte sein Impfinteresse hinterlegen, um einen Impftermin am jeweiligen Standort zu erhalten“, erklärte Porth. Mit einem umfassenden Impfprogramm an allen deutschen Standorten wird Daimler nach Konzernangaben beginnen, sobald Impfstoff im jeweiligen Bundesland erhältlich und die Impfung für Betriebsärzte zulässig ist. Die Impfzentren und Impfstraßen seien in den letzten Wochen an allen deutschen Standorten aufgebaut und vorbereitet, „sodass nach Zuteilung des Impfstoffs direkt mit der Impfung gestartet werden kann“.

„Angesichts der weiter steigenden Fallzahlen müssen wir möglichst viele Menschen möglichst schnell impfen – nur so können wir die Pandemie überwinden“, erklärte Porth. Daimler ist nach Unternehmensangaben im Vollbetrieb an allen Standorten zu täglich mehr als 3000 Impfungen in der Lage.

Am Montagnachmittag wollen Bund und Länder bei einem Spitzengespräch über den Stand bei den Impfungen beraten. Nach Angaben der Bundesregierung sollen spätestens im Juni mit steigenden wöchentlichen Liefermengen auch die Betriebsärzte routinemäßig in die Impfkampagne einbezogen werden; in einigen Bundesländern gibt es dazu bereits Pilotprojekte.

Wie das „Handelsblatt“ berichtete, sollte etwa in Baden-Württemberg der Kühlschrank- und Kranhersteller Liebherr ab Montag erste Mitarbeiter impfen dürfen; in Niedersachsen sollten im Laufe des Mai die ersten betriebsärztlichen Dienste mit dem Impfen beginnen. Bei BASF am Standort Ludwigshafen war bereits Mitte April ein Modellprojekt des Landes Rheinland-Pfalz zur Corona-Impfung der eigenen Mitarbeitenden gestartet worden, bei Volkswagen in Sachsen bereits zwei Wochen zuvor ein ähnliches Pilotprojekt.

Der Maschinenbauerverband VDMA hatte am Sonntag gefordert, damit die Impfkampagne „endlich“ Fahrt aufnehme, müssten auch die Betriebsärzte möglichst bald eingebunden werden. Dazu sei es erforderlich, sie von vornherein mit ausreichend Impfstoff zu versorgen. Besonders wichtig im Sinne einer wirksamen Pandemiebekämpfung sei dabei, dass es den Betriebsärzten selbst überlassen werde, wen sie wann impften, forderte der Verband. Sie könnten am besten beurteilen, wer der größten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sei. Eine Priorisierung von außen dürfe es beim Impfen in den Unternehmen nicht geben.

Am Montagnachmittag wollen Bund und Länder bei einem Spitzengespräch über den Stand bei den Impfungen beraten. Dabei geht es einerseits um die Rechte, die Geimpfte zurückbekommen sollen – und andererseits um die Frage, wie lange die bisherige Impfpriorisierung noch gelten soll. Unter anderem von Medizinern gibt es Forderungen nach einer möglichst raschen Aufhebung. Eine zentrale Rolle spielt dabei aber auch, wie es mit den Impfstofflieferungen weitergeht.

Die rund 12.000 Betriebsärztinnen und -ärzte in Deutschland könnten nach eigenen Angaben im Monat rund fünf Millionen Impfstoffdosen verimpfen. Laut aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) erhielten bundesweit bis Montag knapp 19,5 Millionen Menschen mindestens eine Impfung. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 23,4 Prozent. Knapp sechs Millionen Menschen (7,2 Prozent der Bevölkerung) sind inzwischen bereits zweimal geimpft.

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