Die Zahl der Asylbewerber aus der Ukraine ist in der EU zuletzt deutlich gestiegen. Wie die EU-Asylbehörde Easo am Dienstag mitteilte, wurden im Februar 971 Asylanträge von Ukrainern in der EU sowie in Norwegen und der Schweiz registriert. Dies seien 72 Prozent mehr als im Januar und der höchste Wert seit März 2017. Die Ukraine befinde sich damit erstmals seit 2016 wieder unter den zehn wichtigsten Herkunftsländern für Asylbewerber.
Easo konnte sich auf AFP-Anfrage nicht zu den Gründen des deutlichen Anstiegs äußern. Damit blieb unklar, ob die jüngsten Spannungen mit Russland im Konflikt um die Ostukraine bei der Ausreise aus dem Land eine Rolle spielten. Die Anerkennungsrate für ukrainische Asylbewerber lag im Februar bei 14 Prozent.
Insgesamt wurden laut Easo im Februar 38.300 Asylanträge gestellt. Dies war in etwa so viel wie in den Vormonaten. Damit blieben die Zahlen aber weiter rund ein Drittel unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie, wie die Behörde erklärte.
Deutlich stieg auch die Zahl der Asylbewerber aus Marokko (plus 14 Prozent) sowie Mali und Senegal (jeweils plus 22 Prozent). Den Angaben zufolge stieg dabei vor allem die Einwanderung über die kanarischen Inseln in die EU.
Hauptherkunftsländer von Asylbewerbern waren unterdessen Syrien, Afghanistan, Pakistan, Irak und Nigeria. Syrer standen mit 10.046 für rund ein Viertel aller Anträge.