Deutsche Bank vermeldet bestes Quartalsergebnis seit sieben Jahren

Deutsche Bank - Bild: kateryna1_kat via Twenty20
Deutsche Bank - Bild: kateryna1_kat via Twenty20

Die Deutsche Bank sieht sich beim Konzernumbau auf Kurs und hat zu Beginn des Jahres 2021 ihr bestes Quartalsergebnis seit sieben Jahren eingefahren. Wie das größte deutsche Finanzinstitut am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte, steht für den Dreimonatszeitraum bis Ende März unter dem Strich einen Gewinn von 908 Millionen Euro. Für die Zukunft zeigte sich Konzernchef Christian Sewing zuversichtlich – auch was die konjunkturelle Erholung von der Corona-Krise angeht.

Grundlage für den Gewinnzuwachs ist nach Angaben Sewings, dass die Deutsche Bank ihren Umsatz „gegenüber dem bereits guten Vorjahresquartal noch einmal um 14 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro“ habe steigern können. „Ebenso wichtig für das Quartalsergebnis war aber unsere unveränderte Disziplin: Wir liegen beim Kostenabbau weiter im Plan, und wir haben einmal mehr davon profitiert, dass wir unsere Risiken sehr umsichtig steuern.“

Sewing betonte in einer Mitteilung an die Beschäftigten, dass der Grundstein dafür gelegt worden sei, „dass unsere Bank wieder nachhaltig profitabel wird“. Die Deutsche Bank hatte 2018 eine umfassende Neuaufstellung beschlossen, um profitabler und kundenorientierter zu werden. Im Zuge dessen war auch ein weitreichender Stellenabbau über mehrere Jahre beschlossen worden.

Profitiert hat die Bank in den vergangenen Monaten nach Angaben Sewings auch von mehreren Trends in der Weltwirtschaft – „zum Beispiel vom hohen Finanzierungsbedarf bei Unternehmen und Staaten, aber auch von der wachsenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit“. Hier gebe es bereits jetzt stetiges Wachstum: „Das Volumen an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen betrug im ersten Quartal 25 Milliarden Euro“, erklärte Sewing. „Bereits nach einem Quartal haben wir damit mehr als die Hälfte der Summe von 46 Milliarden Euro erreicht, die wir für das gesamte Jahr 2020 ausweisen konnten.

Den meisten Gewinn im ersten Quartal steuerte das Investmentbanking bei: Vor Steuern waren es 1,5 Milliarden Euro und damit 134 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Bank betonte, auch die Vorsteuergewinne im Privatkunden- und Unternehmensgeschäft sowie der Vermögensverwaltung seien „deutlich“ gewachsen.

Für die künftige Entwicklung äußerte sich Sewing optimistisch. Wenn sich die Märkte in den kommenden Monaten „wie erwartet normalisieren, rechnen wir für 2021 nun mit ähnlich hohen Erträgen wie im sehr starken Vorjahr“, erklärte er in der Nachricht an die Beschäftigten. Im Interview mit RTL und ntv sagte er zudem, dass er davon ausgehe, dass es in diesem Jahr in Deutschland ein Wirtschaftswachstum „zwischen 3,5 und 4,0 Prozent“ geben werde. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte am Dienstag die Prognose der Regierung deutlich auf 3,5 Prozent angehoben.

„Man merkt das vielleicht jetzt noch nicht am Ende des ersten Quartals oder am Anfang des zweiten Quartals, aber mit den steigenden Impfzahlen, mit der Nachfragekraft, die bei den Bürgerinnen und Bürgern da ist, mit den gesamten Konsum- und Investitionsprogrammen werden wir eine starke Erholung der Wirtschaft sehen“, sagte Sewing. Zu erkennen sei in der Pandemie auch, dass sich das Konsumverhalten der Kunden ändere, es werde immer digitaler. „Darauf reagieren wir“, fügte er hinzu.

Der Aktienkurs der Deutschen Bank legte nach Veröffentlichung der Quartalszahlen deutlich zu und lag gegen Mittag um mehr als acht Prozent im Plus.

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