Deutsche Umweltverbände kritisieren schärferes EU-Klimaziel als unzureichend

Klimawandel Hauptverursacher von Naturkatastrophen
Klimawandel Hauptverursacher von Naturkatastrophen

Deutsche Umweltverbände haben das schärfere EU-Klimaziel für 2030 als unzureichend kritisiert. Dies bleibt „hinter den Möglichkeiten der EU zurück“, erklärte der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Kai Niebert, zu dem in der Nacht zu Mittwoch ausgehandelten Kompromiss. Allerdings zeige der Beschluss immerhin „in die richtige Richtung“.

Die EU-Staaten und das Europaparlament hatten sich in der Nacht auf ein verbindliches Gesetz für Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 verständigt. Bis 2030 wurde als Zwischenziel eine CO2-Minderung um netto mindestens 55 Prozent vereinbart. Bislang hatte sich die EU nur zu einer Reduzierung um 40 Prozent bis 2030 verglichen mit dem Stand von 1990 verpflichtet.

Der DNR wies allerdings daraufhin, dass in die Treibhausgasbilanz auch die CO2-Minderung durch Wälder oder Moore eingerechnet werden soll. Die effektive Emissionsminderung betrage damit nur rund 53 Prozent. „Wir können nicht Naturschutz mit Klimaschutz verrechnen“, warnte Niebert. Er erinnerte zudem daran, dass das EU-Parlament eine Minderung um 60 Prozent bis 2030 gefordert hatte.

Zurückhaltend äußerte sich auch die Organisation Germanwatch. „Zwar bedeutet das Klimaziel von mindestens minus 55 Prozent netto für 2030, das einer Emissionsminderung ohne Senken von knapp 53 Prozent entspricht, ungefähr eine Verdopplung des Klimaschutz-Tempos im Vergleich zum bisherigen EU-Ziel“, erklärte deren Politischer Geschäftsführer Christoph Bals. Für das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels gemäß dem Pariser Klimaschutzabkommen sei dies jedoch zu wenig.

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