Sommerlicher März, winterlicher April: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat 2021 den kältesten April seit 40 Jahren gemessen. Zugleich war der Monat „deutlich zu trocken und recht sonnig“, wie der DWD am Donnerstag nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen in Deutschland mitteilte. Mit knapp 13 Frosttagen im Mittel aller Messstationen handle es sich nach 1929 um den bisher zweitfrostigsten Ostermonat seit Aufzeichnungsbeginn.
Den Höchstwert maßen die Forscher am 1. April mit einer frühsommerlichen Temperatur von 25,9 Grad in Müllheim südlich von Freiburg. Nur wenige Tage später hätten kühle Nordwinde das Temperaturniveau deutlich gedrückt. Am eisigsten wurde es den Forschern zufolge am 6. April auf der Schwäbischen Alb in Meßstetten: Dort wurden Temperaturen von bis zu -13,6 Grad Celsius gemessen.
„Auch in Zeiten der Erderwärmung ist ein deutlich zu kühler Monat zwar seltener, aber immer möglich“, erklärte der DWD-Sprecher Uwe Kirsche. Der ungewöhnlich eisige April ändere nichts an Trend. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 habe sich die Monatsmitteltemperatur in Deutschland um knapp zwei Grad erhöht.
Zudem sei seit 2009 jeder April in Deutschland zu trocken gewesen. Verglichen mit dem Zeitraum von 1991 bis 2020 fielen in diesem April fast 25 Prozent weniger Niederschlag. Im Vergleich zu der Periode von 1961 bis 1999 waren es laut DWD sogar 40 Prozent weniger Regen.
Sonnig war es laut DWD vor allem an den Küsten und im Südwesten Deutschlands, die mehr als 200 Sonnenstunden abbekamen. In den östlichen Regionen habe sich die Sonne zum Teil nur halb so lange gezeigt. Im Ländervergleich hatten es die Saarländer mit einer Durchschnittstemperatur von 7,3 Grad am wärmsten. Am kältesten war es mit durchschnittlich sechs Grad in Sachsen-Anhalt.