Ein langes und facettenreiches Leben – Prinz Philip von A bis Z

Prinz Philip - imago images/PA Images
Prinz Philip - imago images/PA Images

Im hohen Alter von 99 Jahren ist Prinz Philip gestorben. Der Ehemann von Königin Elizabeth II. hatte ein bewegtes Leben, über das sich viel sagen lässt. Hier eine Auswahl von A bis Z:

A wie Ältester: Philip war sowohl das älteste männliche Mitglied des britischen Königshauses als auch der dienstälteste Ehepartner eines britischen Oberhauptes in der Geschichte des Königshauses.

B wie Barbecue: Brutzelnde Steaks sollen die Schwäche des Duke of Edinburgh gewesen sein. Er grillte sie am Fluss, während Queen Elizabeth auf dem königlichen Anwesen in Balmoral für den Abwasch zuständig war.

C wie Charity: 1956 rief Philip den Duke of Edinburgh’s Award ins Leben. Seither erhielten Millionen von Jugendlichen weltweit die Auszeichnung. Das Programm fördert die Selbstständigkeit und gesellschaftliche Beteiligung von Jugendlichen, die durch ehrenamtliche Arbeit und körperliche Herausforderungen lernen sollen.

D wie Dänisch: Weil Philip in das Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg hineingeboren wurde, sah er sich selbst als Däne an.

E wie Engagement: Ob als Schirmherr, Präsident oder Mitglied – Philip glänzte von 1952 bis zu seinem Ruhestand 2017 durch Engagement in 22.219 verschiedenen Aufgaben. Er hielt 5.496 Reden und war an 785 Organisationen beteiligt.

F wie Familie: Der Herzog leitete die königliche Familie, modernisierte den Betrieb der Paläste und entschied über die Schulbildung seiner Kinder. Auch bemühte er sich darum, die Ehe seines Sohnes Charles mit Diana nicht in die Brüche gehen zu lassen.

G wie Griechenland: Nach Philips Geburt 1921 auf Korfu als griechisch-dänischer Prinz floh Philips Familie schon bald ins Exil nach Paris. Philip verstand etwas Griechisch und signierte seine Bilder mit phi, dem griechischen Buchstaben P.

H wie „HMS Magpie“: Dies ist der Name der Fregatte, die der Prinz von 1950 bis 1952 befehligte. Stationiert war sie auf Malta, wo er und seine junge Braut zwei idyllische Jahre verbrachten, ehe König Georg VI. 1952 starb.

I wie internationales Elternhaus: Philips Vater, Prinz Andre, lebte als Sohn von Griechenlands König Georg I. mit seiner Geliebten an der französischen Riviera. Philips Mutter, Prinzessin Alice, ist auf dem Ölberg in Jerusalem beigesetzt.

J wie Jähzorn: Der Prinz galt als notorisch ungeduldig und duldete keine Dummheiten. Wer nicht mit seiner forschen Herangehensweise klar kam, brachte Philip schnell in Rage.

K wie Kurt Hahn: Hahn, ein jüdischer Pädagoge, lehrte den Prinzen seine Devise der Selbstständigkeit. Er unterrichtete Philip in Deutschland und später in seiner Schule in Gordonstoun, Schottland, die er 1934 auf der Flucht vor den Nazis gegründet hatte.

L wie Lehnsmann: Philip wolle der „Lehnsmann seiner Frau bei Leib und Leben“ sein, schwor Philip bei der Krönung 1953, bevor er die Königin auf die Wange küsste.

M wie Mountbatten: Nachdem Philip seinen griechischen und dänischen Titel aufgegeben hatte, um 1947 die Thronfolgerin Elizabeth zu heiraten, stand er ohne Nachnamen da. Naheliegend war der deutsche Familienname seiner Mutter, Battenberg, der kurzum zum englischen Mountbatten gewandelt wurde. Philip war wütend, als er erfuhr, dass seine Kinder jedoch Windsors sein würden.

N wie Natur: Trotz seiner Abneigung gegen die grünen „Tierfreaks“ setzte sich der Prinz für den Schutz der Natur ein. Als früher Aktivist sprach er sich 1970 gegen die Umweltverschmutzung aus und war von 1981 bis 1996 Präsident des World Wide Fund for Nature, kurz WWF.

O wie Onkel Louis: Lord Louis Mountbatten – seines Zeichens letzter Vizekönig des britisch regierten Indien – prägte Philip und brachte ihn zur Marine. In Abwesenheit von Philips Vater erntete Louis die Lorbeeren für Philips Hochzeit mit Thronfolgerin Elizabeth.

P wie Pferde: Fahrsport, in Großbritannien als Carriage Driving bekannt, war Philips Leidenschaft. Nachdem er den Polosport aufgegeben hatte, widmete er sich von 1971 an diesem Sport. Er stellte internationale Wettkampfregeln zusammen, vertrat Großbritannien und fuhr bis in seine 90er Jahre Pferdekutschen.

Q wie Queen: 1939 lernten sich Philip und Elizabeth kennen, als ihr Vater König Georg VI. seine Marineschule besuchte. Während des Zweiten Weltkrieges schrieben sie sich Briefe, 1946 macht er ihr den Antrag. Elizabeth beschrieb ihren Mann als ihre „Stärke und ihren Halt“.

R wie Royal Navy: Der Herzog genoss seine Jahre bei der Marine, viele sahen ihn schon als kommenden Spitzenmann, ehe seine Frau Königin wurde. 2011 verlieh sie ihm den Titel Lord High Admiral und machte ihn damit zum nominellen Oberhaupt der Marine.

S wie Sport: Angefangen in der Schule als Kapitän der Cricket– und Hockeymannschaften, blieb Philip sportbegeistert. Er war begeisterter Segler, spielte Polo und leitete von 1964 bis 1986 den Internationalen Reitsportverband. 1956 eröffnete er die Olympischen Spiele in Melbourne.

T wie TV: 1957 präsentierte der Prinz seine eigene Fernsehsendung, was ihn zum Vorreiter machte. 1961 gab er das erste königliche Fernsehinterview und öffnete 1969 die royalen Pforten für eine Dokumentation, die die Sichtweise der Welt auf die Windsors veränderte.

U wie unkonventionell: Philipwar für seine oftmals unverblümten Äußerungen bekannt. Einige seiner teils politisch unkorrekten Witze suchten ihn aber noch viele Jahre heim.

V wie Vanuatu: In einem Dorf auf der Insel Tanna wird Philip wie ein Gott verehrt, nachdem er die Insel 1974 besucht und dabei Geschenke und Bilder mit den Einwohnern ausgetauscht hatte.

X wie Xian: Philips größter diplomatischer Fauxpas unterlief ihm 1986 an der chinesischen Universität Xian. Er warnte britische Studenten davor, „schlitzäugig“ zu werden.

Y wie Yacht: Über 50 Jahre lang diente die königliche Yacht „Britannia“ den Royals. Der Prinz half bei der Gestaltung mit und unternahm mit ihr zwischen 1956 und 1957 eine viermonatige Weltreise.

Z für Zaza: Besser bekannt als Gin und Dubonnet. Am liebsten tranken die Royals ihren Cocktail vor dem Mittagessen. Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair fürchtete den Mix als „echten Raketentreibstoff“.

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