Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, erhält in diesem Jahr den Deutschen Nationalpreis. Buyx werde damit für ihren Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt während der Corona-Krise ausgezeichnet, teilte die Deutsche Nationalstiftung am Donnerstag in Hamburg mit. Die Medizinethikerin gehöre zu den Menschen, die in der schwierigen Zeit mit hoher Expertise und einem klaren Kommunikationsstil immer wieder Ängsten entgegenwirkten, hieß es zur Begründung.
Der Ethikrat spreche Handlungsempfehlungen aus, die er auf Grundlage fundierter Abwägungen treffe und nachvollziehbar begründe. Buyx gelinge es dabei, „das Ergebnis dieser Beratungen in einer klaren und verständlichen Sprache zu kommunizieren“. Der Ethikrat hatte im Verlauf der Pandemie unter anderem über die sogenannte Triage zu beraten, mit der Krankenhäuser bei Überbelastung auswählen, welche Patienten zuerst behandelt werden, oder zur Frage von erweiterten Rechten für Geimpfte.
Die Corona-Krise stelle Staat und Gesellschaft vor existenzielle Fragen und verlange ihnen komplexe Entscheidungen ab, erklärte Thomas Mirow, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Nationalstiftung. „Da ist es für die Stabilität unserer Demokratie ein großer Gewinn, dass mit Alena Buyx eine so kommunikationsstarke Medizinethikerin dem Ethikrat vorsitzt.“
Der Deutsche Nationalpreis ist mit 30.000 Euro dotiert. Ein mit 20.000 Euro dotierter Förderpreis geht an das Europäische Jugendparlament, das seit 1990 Jugendliche in ganz Europa vernetzt.
Der Nationalpreis wird seit 1970 von der Deutschen Nationalstiftung vergeben. Diese wurde 1993 auf Betreiben des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt und mehrerer mit ihm befreundeter Unternehmer und Intellektueller unter dem Eindruck der Wiedervereinigung gegründet, um die Einheit Deutschlands zu fördern und Grundfragen der nationalen Identität ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Der Preis ist keine staatliche Auszeichnung.
