Die EU-Abgeordneten haben sich für ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für Impfstoffe ausgesprochen, die an neue Coronavirus-Varianten angepasst sind. Der Gesundheitssausschuss des Europaparlaments stimmte am Freitag nahezu einstimmig für einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission. Hersteller bereits zugelassener Corona-Vakzine sollen demnach künftig für die Zulassung angepasster Mittel weniger Daten bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA einreichen müssen.
Das Parlamentsplenum muss ebenfalls noch grünes Licht dafür geben. Die Abstimmung soll noch im April erfolgen. Auch der Rat der Mitgliedstaaten muss noch zustimmen.
Einige Coronavirus-Mutanten haben sich mittlerweile europa- und weltweit ausgebreitet. Die Impfstoffhersteller gehen bei den weit verbreiteten britischen, brasilianischen und südafrikanischen Varianten bislang zumindest von einer nur leicht eingeschränkten Wirksamkeit ihrer Präparate aus. Dennoch könnten Anpassungen bald erforderlich sein, befürchtet die EU-Kommission.
Die Brüsseler Behörde hatte diese Woche offiziell Verhandlungen mit dem Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer für einen neuen Liefervertrag über 1,8 Milliarden zusätzliche Impfstoffdosen aufgenommen. Diese Lieferungen sollen voraussichtlich im nächsten Jahr beginnen und sind als „Auffrischungsimpfungen“ und speziell zum Schutz vor neuen Mutanten des Virus gedacht.
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