Ex-Adidas-Besitzer Bernard Tapie von Einbrechern angegriffen und gefesselt

Französische Polizei
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Der frühere Adidas-Besitzer Bernard Tapie ist in seinem Haus nahe Paris von Einbrechern angegriffen und gefesselt worden. Der 78-Jährige und seine Frau Dominique hätten geschlafen, als vier Diebe kurz nach Mitternacht bei ihnen eingedrungen seien, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Ermittlerkreisen. Die Eindringlinge hätten das Ehepaar geschlagen und mit Elektrokabeln gefesselt – und seien dann mit ihrer Beute geflohen. 

Dominique Tapie konnte sich den Angaben zufolge selbst befreien und schaffte es zum Haus von Nachbarn. Von dort alarmierte sie die Polizei. Die Diebe entwendeten unter anderem Schmuck. Wie hoch der Wert ihrer Beute ist, blieb zunächst unklar. Während Dominique Tapie mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde, verweigerte ihr an Krebs erkrankter Mann einen Transport in die Klinik.

Tapie ist ein schillernder und in Frankreich höchst umstrittener Manager und Ex-Politiker. In Deutschland ist er vor allem als ehemaliger Adidas-Besitzer bekannt. Der Verkauf seiner Anteile an dem deutschen Sportartikelhersteller beschäftigte jahrelang Gerichte. 

Unter dem sozialistischen Präsidenten François Mitterrand war Tapie in den 90er Jahren Minister für Städtebau. Er ist zudem verantwortlich für einen der größten Skandale der europäischen Fußballgeschichte: Wegen der Schmiergeldaffäre um den Verein Olympique Marseille, den er 1986 gekauft hatte, wurde er Ende 1995 zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Schon zuvor musste Tapie Privatinsolvenz anmelden.

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